Premiere kontra Arena - Über Sieger und Besiegte
Die Ära Premiere ist zu Ende, denn am Samstag hat Premiere nach immerhin 15 Jahren zum vorläufig letzten Mal die Fußball-Bundesliga live übertragen. Nächste Saison übernimmt das Arena, eine Tochter des Kabelnetzbetreibers Unity.
Arena hat sich die Bundesligarechte für drei Spielzeiten schon im Dezember 2005 gesichert. Premiere, siegessicher bis zum Abwinken, ging in der Ausschreibung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) leer aus. Nach vielen jahren Bundesliga, aber auch schweren Finanzkrisen fragt man sich ohnehin, wie man mit jährlich steigendem Minus noch sendegähig blieb.
Viele Zuschauer haben Premiere ausschließlich des Fußballs wegen abonniert. Schwere Zeiten also für den starren Premiereapparat, der nur mit einem überzeugte: Preiserhöhungen.
Arena ist nun dabei für die Übertragung einen neuen Sender aus dem Boden zu stampfen. In diesen Tagen läuft auch die Vermarktung des neuen Bezahlkanals an. Die Nachfrage ist groß, aber der Kunde wird sich umschauen.
Positiv, da das Abo in Sachen Fußball schon für schlappe 10 Euro zu haben sein wird. Was aber nutzt das Angebot, wenn der Empfang nicht gewährleistet ist? Die Ausstrahlung ist bundesweit kein Problem - sofern man über Satellit empfängt, Per Kabel aber deckt Arena nur Nordrhein-Westfalen und Hessen ab, das sind die Gebiete der Kabelanbieter Ish und Iesy, die zu Unity gehören. Verträge mit Kabel Deutschland (KDG) und Kabel Baden-Württemberg wollten die Arena-Macher abschließen, doch diese scheiterten.
Kunden, die sich an Arena wenden, werden schlicht vertröstet. Nun, man hatte seit Dezember Zeit für Gespräche und wir haben MAI....bald rollt der Ball wieder, es müssen nur noch die Münchner wieder nüchtern werden...
Natürlich benötigt der Arena-Abonnent auch einen Decoder, um die verschlüsselten TV-Signale zu entschlüsseln. Die alten Geräte aber sind größtenteils nicht zu gebrauchen. Um den Kunden zu locken, damit dieser nicht schon wieder Hardware kaufen muss, verschenkt Arena die Decoder, wenn sich die Kunden für einen 24-Monats-Vertrag entscheiden.
Premiere aber hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, über Umwege Live-Fußball zu zeigen. Derzeit verhandelt Herr Kofler mit der Telekom, die hat die Internet-Rechte gekauft.
Nach Ansicht von Experten ist es zwar technisch durchaus möglich, die Bundesliga-Bilder übers Internet auf die TV-Bildschirme zu bringen, aber das wird wohl dennoch nix...