AllofMP3 - Zwangsabschaltung dank Urheberrechtsvorstoß?
[SIZE=-1]Wenige Tage nach Wladimir Putins Ankündigung, künftig auch in Russland Urheberrechtsverletzungen schärfer verfolgen zu wollen, verschwand urplötzlich das populäre Portal AllofMP3 aus dem Netz. Und genau so schnell war es wieder da - nur ...es funktioniert nicht mehr...[/SIZE][SIZE=-1]
[/SIZE][SIZE=-1]Defekt oder nicht defekt, das ist die große Frage... [/SIZE]
[SIZE=-1]Seit der Zaubernummer überschlagen sich die Gerüchte. Der Zusammenhang wird mit der Rede von Russlands Präsident Putin verknüpft, der am Dienstag letzter Woche ein härteres Durchgreifen zur Durchsetzung von Urheberrechten angekündigt hatte, die sich künftig auch in Russland stärker an westlichen Standards orientieren sollten. Manche reden von simplen Serverproblemen, da die Betreiber mit der Umstellung von Windows2000- auf Linux-Server beschäftigt waren.[/SIZE]
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Logisch, sagt jeder. Der Server-Umzug fand aber bereits Mitte März statt und der Betrieb lief danach einwandfrei...
Der Musiklobbyverband IFPI versichert, dass nach seinem Kenntnisstand AllofMP3 wirklich nur aufgrund von Wartungsarbeiten geschlossen sei. Die IFPI hatte in den letzten Monaten - nach einem vergeblichen Versuch, die Webseite mit juristischen Mitteln schließen zu lassen - gegenüber der US-Regierung darauf gedrängt, Druck auf Moskau auszuüben. Bekannt ist auch, dass Senatoren und Kongressmitglieder von der Bush-Regierung gefordert hatten, Russland wirtschaftlich unter Druck zu setzen, um die Durchsetzung der Copyrights zu erzwingen. Hatten Russlands Behörden nun doch heimlich Schritte gegen das umstrittene Downloadportal eingeleitet? Der Wirtschaftsbeziehungen willen?
Am Dienstag war AllofMP3 dann wieder im Netz, in leicht veränderter Optik - aber ohne Funktionalität, ein Bild, eben...
Downloads sind nach wie vor nicht möglich, die Anmeldung als Neukunde oder die Einzahlung auf bestehende Konten ebenfalls nicht. Als Erklärung steht weiterhin: Neuer Server kommt nicht.
Ist das Kontoguthaben verloren? Die Luft wird logischerweise dünner für AllofMP3: Die Ifpi war mit ihren Klagen gegen die Russen aber gescheitert, weil der Betrieb der Webseite nicht gegen russisches Recht verstößt.
In Deutschland halten nach wie vor viele Nutzer AllofMP3 für ein legales Angebot, obwohl ein Münchner Gericht im Sommer letzten Jahres klarstellte, dass dies zumindest in Deutschland eindeutig nicht gilt. Doch die Seite kommt sehr seriös daher, offeriert ihre Downloads nach virtueller Unterzeichnung eines Vertrages und Einzahlung auf ein Guthabenkonto gegen Zahlung - das wirkt zumindest sehr seriös, einfach ausgedrückt legal. Kriminell sind aber die Preise, argumentiert die IFPI: Während legale, weil lizenzierte Downloadshops wie Apples iTunes 99 Cent oder mehr pro Song verlangen, kassiert AllofMP3 pro heruntergeladenem Megabyte. Aber sind wir einmal ehrlich. Kriminell sind wahrscheinlich auch die 99 Cent, denn das riecht nicht nur nach einer Preisabsprache, das stinkt! Das Kartellamt ermittelt bereits, aber das machen die ja öfters,allein der Wille zählt nicht.
Jedes MB kostet bei den Russen zwei US-Cent, was jeden Download zum unschlagbaren Schnäppchen macht: Je nach Bitrate (die man zwischen verschiedenen Qualitäten frei wählen kann) kostet der durchschnittliche Einzelsong so zwischen fünf und zwölf Cent, die volle CD zwischen 50 Cent und ein Dollar noch was.
Nun beobachten wir einmal, was daraus noch wird...
Quelle: Spiegel[/SIZE]