Messenger-Wurm "yhoo32.explr" erzeugt "Safety-Browser"
Malware benutzt Internet-Explorer-Logo
Die Experten des US-amerikanischen Security-Unternehmens "Facetime" haben ein neues Gewürm aufgespürt. Völlig Ungefragt wurde ein eigener Webbrowser auf dem befallenen Gerät installiert. Die unter der Bezeichnung "yhoo32.explr" geführte Malware infiziert dann sofort den betroffenen Computer in zweifacher Hinsicht. Erst wird eine eigenständig laufende Browser-Applikation mit dem Namen "Safety Browser" installiert, die auf der Architektur des Internet Explorers aufsetzt und sich zu allem Übel auch noch auf dem Desktop mit dem Internet-Explorer-Icon tarnt. Danach wird ein .exe-File installiert, das für die Verbreitung der Malware über die gesamte Kontaktliste des "Yahoo Messengers" sorgt.
"Dies ist eines der seltsamsten und hinterlistigsten Malware-Programme, mit denen wir es in den letzten Jahren zu tun gehabt haben", analysiert zumindest Tyler Wells, Sicherheitsexperte Facetime Security Labs. Facetime zufolge soll es sich bei diesem yhoo32.explr um den ersten überhaupt bekannten Fall handeln, bei dem ein Malware-Programm einen Browser komplett übernimmt.
Nebeneffekt:
- Installation zahlreicher Spyware
- Abspielen einer nervtötenden Hintergrundmusik, die sich bei einem Reboot des Systems automatisch einschaltet.
Natürlich macht sich der Getier auch am echten Internet Explorer zu schaffen und verändert die eigene Home-Seite auf die "Default-Seite" des bösartigen Alternativ-Browsers.
"Malware-Attacken über Messenger-Software sind mittlerweile ziemlich verbreitet", meint auch der Malware-Experte Thomas Kristensen von Secunia. "Technisch gesehen besteht nur wenig Unterschied zu einer ähnlichen Vorgangsweise über E-Mail. Was die soziale Komponente betrifft, kann der unmittelbare und direkte Kontakt via Instant Messaging mitunter allerdings zu Unachtsamkeit verleiten", warnt Kristensen Anwender vor dem Öffnen unbekannter Links. Sicherheitsrisiken im Instant-Messaging-Bereich haben bisher weit weniger Aufmerksamkeit erfahren als E-Mail-Risiken!
Quelle: zdnet