Adobe kontra Microsoft: PDF-Streit eskaliert!
Nach Abbruch der Gespräche ist ein Kartellverfahren möglich
Der seit vielen Monaten schwelende Streit um die Verwendung einer PDF-Funktion in zukünftigen Versionen von Microsofts Office-Paket ist nun offensichtlich eskaliert. Bisher geheim gehaltene Gespräche zwischen den Streithähnen Adobe Systems und Microsoft seien in dieser Woche geplatzt, berichtet das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf den Microsoft-Anwalt Brad Smith. Nun rechnet Microsoft natürlich damit, dass Adobe in Europa ein Kartellverfahren anstrengen wird.
Im Oktober 2005 hatte Microsoft bereits angekündigt, dass das für das zweite Halbjahr 2006 angekündigte Office 12 eine PDF-Funktion beinhalten wird. Damit soll es dem Microsoft-User ermöglicht werden, ohne Plugins Dateien im PDF-Format zu speichern. Damit würde natürlich Adobes Acrobat-Software gehörig unter Druck geraten.
Adobe hatte nun verlangt, dass Microsoft diese PDF-Unterstützung entfernt und sie separat gegen eine geringe Gebühr anbietet. Microsoft zeigte sich willens, diese Funktion aus seinem Office-Paket zu entfernen, der Konzern möchte dafür aber kein Geld verlangen.
"Adobe hat ein Kartellverfahren angedroht, wenn Microsoft nicht zustimmt, die Preise zu erhöhen, insbesondere für die Software, die den Office-Usern das Sichern eines Dokuments in Adobes PDF-Format erlaubt", zitiert das WSJ Microsoft-Anwalt Smith. Ein mögliches Kartellverfahren wollte Adobe vorerst wohl nicht bestätigen. Konzernchef Bruce Chizen habe aber bereits zuvor Bedenken geäußert, dass Microsoft möglicherweise sein Monopol im PC-Softwarebereich missbrauchen könnte, schreibt das WSJ. Microsoft hat die PDF-Unterstützung in Testversionen seiner zukünftigen Office-Version Office 2007, die Anfang kommenden Jahres erwartet wird, angeboten. Nun werde man das Feature entfernen müssen, heißt es bei Microsoft.
Quelle zdnet