27.08.06 (17:43)
Aufgrund der terroristischen Hintergründe der letzten Tage entfacht eine neue Debatte rund um das Thema Sicherheit im Internet.
Sicherheitsdebatte rund um das Internet
Nachdem nun auch der Dritte im Bunde der Kofferbomber, Fadi A. S., per Haftbefehl einsitzt fragt man sich, was man vorbeugend unternehmen kann.
Fakt ist, dass die Kameraüberwachung des Bahnhofs ausschlaggebend für den Fahndungserfolg war, die Kritiker somit aufgezeigt bekommen haben, dass eine derartige Überwachung doch sinnvoll ist. Fakt ist auch, dass eine Anti-Terror-Datei hilfreich bei der weiteren Fahndung gewesen wäre!
Gleichzeitig gilt: "Freiheit kann man nicht überwachen, indem man sie abschafft"!
Was aber tun? Mehr Kameras an stark frequentierten und anschlagsträchtigen Orten? Mehr Sicherheitspersonal? Laut Herrn Verkehrsminister Tiefensee sollten ja Hartz-IV-Empfänger Sicherheit in Bussen und Bahnen garantieren...
Unser Bundesinnenminister sagt: Ganz einfach, das Internet besser überwachen! Aber wie? Wie stellt sich die Bundesregierung denn so ein Überwachungsinstrument vor?
In einem Hotel kann ich vor jede Tür einen Sicherheitsbeamten stellen. So sehe ich, wer rein und raus geht und kann ggf. den Raum zusätzlich überwachen um zu sehen, was bringt derjenige mit, was lässt er da...
Aber das Internet ist etwas größer, vielsprachig und unüberschaubar, da täglich anders. Da die Bombenanleitungen der drei Inhaftierten nachweisbar aus dem Internet stammen lautet die politische Parole: Alle Anleitungen zum Bau einer Bombe einfach raus aus dem Netz! Aha. Also einfach "finde Bombenanleitungen" eintippen und "delete all"...?
Herr Schäuble will eine stärkere Überwachung. Die aber ist bei der Personalsituation innerhalb der Polizei nicht machbar. Auch die Technik reicht hinten und vorne nicht. Innere Sicherheit ist aber eine polizeiliche Aufgabe. Und wenn man 10 arabisch sprechende Fachleute innerhalb der Polizei in der geamten BRD beschäftigt, dann wäre das schon hoch gegriffen. Es gibt aber gewiss auch noch andere Sprachen, denke ich...
Und nun? Ein Brief an Google und andere Suchmaschinen, bitte die Anleitungen zu entfernen und die Verfasser zu melden?
Oder eine Gesetzesänderung, die auch das Anbieten einer Plattform für derartige Einträge schon strafbar macht, um endlich auch die "Großen" zu verantwortungsvollem Umgang mit höchst gefährlichen Inhalten zu erziehen? Anleitungen zu Straftaten sind schon strafbar, das allein genügt aber nicht im Internet.
Sinnvolle Vorschläge gab es bisher keine, nur das Rühren der parteieigenen Werbetrommeln ist zu hören...
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