19.10.06 (03:10)
[SIZE=+3] Viren in Hardware?[/SIZE]
Nun, das ist angesichts der heutigen Produktionsweisen, bei denen die Gerätefunktionen nicht mehr "in Hardware gegossen", also in diskreten Bauelementen aufgebaut, sondern durch einen Universalprozessor mittels Firmware realisiert werden, durchaus nichts ungewöhnliches. Denn hinter der Bezeichnung Firmware verbirgt sich nichts anderes, als eine Software, die vom Hersteller in einem Permanentspeicher des jeweiligen Gerätes abgelegt und beim Betrieb ausgeführt wird. Man sollte also etwas Vorsicht walten lassen, wenn man seine neueste Anschaffung an den PC anklemmt, und zumindest einen aktuellen Virenschutz auf dem System haben. Die wenigsten Menschen rechnen mit einer Bedrohung von dieser Seite.
Es ist kein ganz neues Phänomen, bereits im Jahr 2002 war eine Serie USB-Speicherstifte von IBM mit einem Virus befallen.
Sogar fabrikneue Festplatten kann es treffen: Die Warnung des japanischen Herstellers I-O Data Device liegt grade mal ein Jahr zurück, und auch Festplatten anderer namhafter Produzenten wie HP, IBM und Dell waren schon einmal befallen, bevor sie das Werk verließen.
Und so sah sich auch der Fastfood-Riese McDonald's in Japan erst in der vergangenen Woche dazu gezwungen, über 10.000 MP3-Player zurückzurufen, die er als Werbegeschenke an die Kundschaft verteilt hatte und welche allesamt mit Spyware in Form eines Trojaners verseucht waren. Ich denke, das hatten sich die Werbestrategen ein wenig anders vorgestellt. Nun müssen sie sich mit aufgebrachten Kunden herumärgern, die sich über einen infizierten PC beschweren.
Ganz aktuell: Auch den i-Pod von Apple hat es jetzt erwischt. Was man daraus lernen kann: nicht einmal hochpreisige Produkte, die landläufig mit einer besseren Qualität gleichgesetzt und damit als "sicher" betrachtet werden, erfüllen diesen Anspruch. Grade der iPod rief schon kurz nach Verkaufsstart zahlreiche Kritiker auf den Plan, die ihm eine mangelhafte Qualität bescheinigten. Diesmal ist es der Video-iPod, der seine Besitzer mit einem ungebetenen Gast beglückt.
Angesichts solcher Erkenntnisse ist es heute nicht einmal für einen Rechner ohne Internetzugang, an den man nur eigene Geräte anschließt, zu empfehlen, auf einen ständig und in kurzen Intervallen zu aktualisierenden Virenschutz zu verzichten. Der nächste Neukauf von Komponenten, Periperie oder anderem Zubehör kann das sicher geglaubte System zur Virenschleuder machen. (fuz)