11.11.06 (09:03)
Alle Jahre wieder, dieses Jahr zum 10. Mal, rollt ein Castor-Transport aus La Hague in Richtung Deutschland. Der hoch radioaktive Atommül wird wohl erneut öfters stoppen, als rollen - und richtig viel Geld kosten.
Der Castor-Transport rollt - Atommüll verschlingt Millionen
Kaum rollt der am weltbesten gesicherte Müllzug los, schon gibt es den ersten Stopp. Denn die Atomgegner Frankreichs können sich oft so gar nicht vom geliebten Müll trennen. Um 19:05 Uhr verließ gestern abend der Castor-Transport die Wiederaufbereitungsanlage La Hague und steuert nun unaufhaltsam auf Gorleben zu. Unaufhaltsam? Nein...
Eine kleine Gruppe von Berufsdemonstranten und viele Atomkraftgegner rufen zum "Gebet". Um diese Transporte nicht Normalität werden zu lassen, blockieren die Gegner immer wieder auf's Neue die Gleise.
Wieder werden sich Personen an Gleise ketten, Barrieren errichten oder Traktoren auf Bahnübergängen parken. Und wieder werden, sobald die deutsche Grenze erreicht ist, viele Polizeibeamte links und rechts entlang des Zuges laufen. Staatlich subventionierte Müllentsorgung vom Feinsten, Millionen Steuergelder werden verprasst. Natürlich haben die Polizeibeamten dank der Fürsorgepflicht des Staates teure Spezialanzügen, die niemals auch nur einen Hauch von Strahlung durchlassen. Diese Spezialanzüge sind jahrzehntelang bewährt und schützen vor Feuer, vor giftigen Dämpfen, vor unsichtbaren, gefährlichen Gasen und auch vor atomarer Strahlung. Dieses kaum bezahlbare Outfit nennt sich übrigens schlicht und ergreifend Uniform....aber das ist ein anderes Thema...
Morgen, am heiligen Sonntag, soll der Zug in Dannenberg ankommen, nahe Gorleben. Nachdem am 07.11.04 der Atomkraftgegner Briat bei einem Castor-Transport ums Leben, könnte es schon in Frankreich zu Problemen kommen. Erste Blockaden sind bereist eingerichtet, der Zug stand eben noch still - und das seit kurz nach Mitternacht...
Der freundliche Teil des Demonstrationszuges, der natürlich ordentlich nach geltendem Recht angemeldet wurde, sicherte eine friedliche Demo zu. Wären da nicht die unberechenbaren Trittbrettfahrer, so könnte man einen Laterne-Umzug starten...würde ja zum St. Martin passen, oder?