11.11.06 (18:28)
Generalbundesanwältin Harms und Bundeskanzlerin Merkel rufen die Bürger zur Wachsamkeit auf, da das Terrornetzwerk sehr wahrscheinlich Anschläge zu Weihnachten plant, so ein US-Fernsehsender.
Terrorwarnung: Plant Al Kaida Anschläge zu Weihnachten?
Das Terrornetzwerk Al Kaida plant nach Informationen des US-Fernsehsenders CBS offensichtlich Anschläge in Europa, und das ausgerechnet zur Hauptreisezeit um die Weihnachtsfeiertage. Die Terroristen haben es dabei insbesondere auf den Luft- und Eisenbahnverkehr abgesehen, selbst Heathrow könnte sich wiederholen. CBS beruft sich dabei auf mehrere Quellen, u. a. auf Geheimdienstmitarbeiter, arabische Diplomaten und pakistanische Sicherheitskräfte. Dies scheint somit leider kein "dummes Gerede" eines Einzelnen zu sein, was dennoch wünschenswert wäre. Al Kaida wolle mit den Anschlägen den Druck auf die europäischen Länder erhöhen.
Auch Erdöleinrichtungen wie Pipelines und Raffinerien in arabischen Ländern sollen Anschlagsziele sein. Durch den daraus resultierenden Anstieg des Erdölpreises, könnten damit auch die Vereinigten Staaten hart getroffen werden, der Erzfeind der Terroristen.
Al Kaida-Mitglieder verlassen Trainingscamps
Nach den Informationen aus Geheimdienstkreisen haben inzwischen mehrere hundert Mitglieder des Terrornetzwerkes in den vergangenen Monaten ihre Trainingsbasen in den Bergen Afghanistans verlassen und entweder in den Irak oder aber in ihre arabischen Heimatländer zurückgekehrt. Terrorchef Osama bin Laden ist der Meinung, dass die extrem hart ausgebildeten arabischen Kämpfer nützlicher sind, wenn sie in ihren Heimatländern Anschläge auf Ziele des Westens verübten.
Generalbundesanwältin Monika Harms
Frau Harms hat die Bürger angesichts dieser unmiittelbar bevorstehenden Bedrohung durch Terrorismus zu größerer Wachsamkeit aufgerufen. "Die Gefahr liegt darin, dass die Gesellschaft möglicherweise nicht wachsam genug ist", sagte Harms gegenüber der "Bild am Sonntag". "Die Bevölkerung in Deutschland möchte einerseits maximalen Schutz. Auf der anderen Seite ist sie oftmals nicht bereit, Einschränkungen hinzunehmen - etwa eine stärkere Videoüberwachung auf Bahnhöfen."
Generalbundesanwältin Harms sagte, die Deutschen wähnten sich in einer sichereren Position als die Menschen in den USA oder Großbritannien. "Aber die versuchten Kofferbombenanschläge in diesem Sommer haben gezeigt, dass die Ruhe in Deutschland trügerisch sein kann. Ich ziehe gerne den Vergleich zu einem Geysir, der lange ruhig ist und plötzlich hochkocht. Wir müssen sehr, sehr wachsam sein."
Die derzeitige Diskussion, die Überwachung des Internets, flammt nun erneut auf. "Wir müssen uns rüsten, um hier auf Augenhöhe zu kommen. Dazu bedarf es einer entsprechenden personellen und technischen Ausstattung - auch bei der Bundesanwaltschaft."
Merkel fordert Zivilcourage
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte von den Bürgern Zivilcourage und Wachsamkeit gegenüber Terrorgefahr, Rechtsextremismus und Jugendgewalt. "Wir brauchen wachsame Bürgerinnen und Bürger, und wir brauchen die richtigen Mittel zur Bekämpfung von Kriminalität", sagte Merkel am Samstag in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Es gehe nicht um "immer nur neue Gesetze", sondern darum, mit den entsprechenden Mitteln einzugreifen. Hier sei die Video-Überwachung von Plätzen ein besonderes Beispiel. Sie allein reiche aber nicht aus, um etwa dem internationalen Terrorismus zu begegnen.
Innere Sicherheit
Das Thema innere Sicherheit wird auch bei der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 ganz oben auf der Tagesordnung stehen. "Wir brauchen Polizistinnen und Polizisten, aber wir brauchen genauso Bürgerinnen und Bürger mit Zivilcourage. Lassen Sie uns alles dafür tun, damit unser Land noch sicherer wird." Hört sich gut an, ist aber auch ein wenig "Augenwischerei", denn mit ständiger Kürzung der Mittel ist eine Anhebung der Sicherheit gewiss nicht machbar!
DPA und Stern