13.11.06 (19:35)
Die Spekulationen haben ein Ende, ab sofort steht Java von SUN Microsystems unter der GPL. Wie bei Firefox von Mozilla verbleiben Namens- und Markenrechte bei SUN, sodaß unter gleichem Namen und identischem Logo kein Abkömmling erscheinen darf. Vorteilhaft, bedenkt man, daß es anderenfalls zu Inkompatibilitäten kommen könnte.
Die Öffnung des Quellcodes bietet große Vorteile für den Anwender, auch wenn der Einzelne dies kaum wahrnehmen wird: An der Funktionalität und Verwendbarkeit ändert sich durch die Freigabe nichts. Die Vorteile liegen darin, daß sich der Anwender nun nicht mehr auf den Sachverstand einer kleinen Truppe von firmeneigenen Programmieren verlassen muß. Vielmehr wird der Quellcode ab jetzt weltweit von unzähligen Augenpaaren gegengelesen; Fehler und auch theoretisch denkbare versteckte Funktionen zur Ausforschung des Nutzers werden dadurch wesentlich unwahrscheinlicher. Man kann sich also nun wirklich darauf verlassen, eine saubere Software zu bekommen - ein Punkt, den Microsoft als Hersteller von Betriebssystemen und anderer Software noch immer nicht begriffen zu haben scheint: Vista ist wiedereinmal Closed Source.
Ein aufschlußreiches Interview mit Timothy William Bray, dem Leiter der Web-Technologie bei SUN Microsystems über die Hintergründe der Offenlegung ist im "Technologie Review" des Heise-Verlages unter dem Titel "...dass die Idee, Software zu verkaufen, immer uninteressanter wird..." nachzulesen.
(fuz)