24.8.2007 (23:07)
Aufgeflogen?
Seit heute abend wird die deutsche Wikipedia daraufhin überprüft, ob anonyme Änderungen an Artikeln von IP-Adressen aus vorgenommen werden, deren Inhaber ein Interesse an einer Manipulation des Inhaltes des betroffenen Artikels haben könnten.
Wie sich schon bei Einführung des Wiki-Scanners für die englischsprachige Version vor einigen Tagen offenbarte, haben nicht nur Lobbyvertreter mächtiger Industriekonzerne ein Interesse daran, die Darstellung bestimmter Themen in Wikipedia zu schönen. Die Übersicht liest sich wie ein Who-is-who der Wirtschaft und Politik, darunter Microsoft, Apple, Sony, Dell, die Handelskette Wal-Mart, der Ölkonzern ExxonMobil, der Chemikonzern Pfizer, der Wahlmaschinenhersteller Diebold, die Demokratische sowie die Republikanische Partei der USA, US-Regierung, USRepräsentantenhaus und US-Ministerien, das FBI, die New York Times sowie die Washington Post, Al-Jazeera und viele andere. Eine analoge Liste der schwarzen Schafe dürfte in den nächsten Tagen auch im deuschsprachigen Raum für einigen Wirbel sorgen, lassen sich die Spuren der Tat nachträglich doch nicht mehr aus dem Gedächtnis der Wikipedia tilgen - selbst wenn eine solche Manipulation unmittelbar wieder rückgängig gemacht wurde.
Wikipedia war am frühen Abend wohl aus diesem Grund für einige Stunden nicht erreichbar.
Der Wikiscanner wurde von einem amerikanischen Studenten, Virgil Griffith, entwickelt um unkontrollierte Eingriffe der Lobbyisten aller couleur an's Tageslicht zu befördern.
Quelle: Wikimedia
Der Scanner zum Ausprobieren und Selberfahnden: Auflistung von Wikipedia-Beiträgen nicht-angemeldeter Personen von den Netzwerken interessanter Organisationen