Der schwedische Software-Hersteller MySQL hat seine gleichnamige Datenbank in der Version 5.0 für den produktiven Einsatz freigegeben.
Das eigenen Worten nach bedeutendste Upgrade in der zehnjährigen Firmengeschichte. Die neue Version unterstützt unter anderem "Stored Procedures", Trigger, Views, Cursor und komplexe Transaktionen über mehrere Datenbanken hinweg!
MySQL 5.0 mit zahlreichen neuen Funktionen:
Funktionen, die der Datenbank im Vergleich zur Konkurrenz bislang fehlten und einen Umstieg auf MySQL erschwerten. So soll das Datenbank-Management-System nun wirklich für den Untenrehmenseinsatz gerüstet sein, unterstützt die neu Version doch SQL 2003.
Funktionen im Detail:
"Stored Procedures" und SQL-Funktionen, sodass sich nun Business-Logik in die Datenbank integrieren und die Leistung damit steigern lässt. Trigger erlauben es komplexe Geschäftsregeln auf Datenbank-Ebene durchzusetzen. Auch Views werden nun unterstützt, sowohl als "Read-Only-Views" wie auch "Updateable-Views".
Cursor sollen zudem für eine einfache Navigation in großen Datenbeständen sorgen, das "Information Schema" einen einfachen Zugirff auf Metadaten erlauben. Hinzu kommen so genannte "XA Distributed Transactions", das sind komplexe Transaktionen über mehrere Datenbanken hinweg, auch in heterogenen Umgebungen.
Zudem bietet MySQL 5.0 einen sogenannten "Strict Mode", der sich bedingungslos an den SQL-Standard hält.
Neu ist auch die Storage-Engine Archive. Diese soll große Datenmengen auf kleinem Raum unterbringen und dabei mitunter effizienter zu Werke gehen als alle übrigen Storage-Engines von MySQL. Gedacht ist das Ganze zur Archivierung von Datenbeständen, die für gewöhnlich ausgelagert werden, mit der Storage-Engine Archive aber jederzeit zur Verfügung stehen. Dabei erfolgt die Kompression mittels einer DLL und es können nach der Kompression auch Daten zur Tabelle hinzugefügt werden und es wird ein konsistenter Lesemechanismus unterstützt, d.h. Lesezugriffe blockieren keine Schreibzugriffe.
Mit der neuen Storage-Engine soll sich im Vergleich zu gepackten MyISAM-Tabellen mehr Platz sparen lassen. Gegenüber MyISAM (ungepackt) spricht MySQL von rund 75 Prozent, gegenüber InnoDB von 83 Prozent Einsparpotenzial. Im Vergleich zu gepackten MyISAM-Tabellen liegt Archive rund 7 Prozent vorn. Laut MySQL soll die neue Storage-Engine zudem revisionssicher sein, da sie nur die Operationen "Select" und "Insert" unterstützt. ABER: Eine nachträgliche Veränderung oder das Löschen von Daten ist nicht möglich. Dies sieht MySQL auch als Vorteil gegenüber komprimierten Tabellen an, wie sie Oracle unterstützt. Auf der anderen Seite könnte man dies aber auch als eindeutigen Nachteil der MySQL-Lösung auslegen, denn sie ist damit weniger flexibel einsetzbar.
Die Storage-Engine "Federated" erlaubt zudem einen Zugriff auf Tabellen, die in anderen Datenbanken abgelegt sind, auch auf einem ganz anderen Server.
Ein neues, grafisches Migrations-Werkzeug soll die Migration von Datenbanken wie Oracle, Microsoft SQL Server oder Microsoft Access hin zu MySQL unterstützen. Der Instanzen-Manager macht es möglich jeden MySQL-Server über das Netz anzuhalten oder zu starten bzw. dessen Konfiguration zu verändern. Auch wartet MySQL 5.0 nun mit neuen Connectoren auf, die eine schnellere Anbindung per ODBC, Java und .NET erlauben sollen.
MySQL 5.0 gilt laut Hersteller nun als stabil und damit für den produktiven Einsatz geeignet. Die Software unterliegt der GPL und steht ab sofort für Windows, Solaris, MacOS X, Free BSD, HP-UX, IBM AIX und einer Reihe weitere Betriebssysteme zum Download bereit: http://dev.mysql.com/downloads/mysql/5.0.html
Textinhalte und Quelle: http://www.golem.de