Microsoft lenkt im Eolas-Patentstreit ein - Explorer wird nachjustiert
Redmond/ Los Angeles (pte/03.12.2005/11:50) - Microsoft http://www.microsoft.com ändert die Anwendung von ActiveX und Java Applets im Internet Explorer um einer drohenden Strafe an die Firma Eolas http://www.eolas.com/ und die University of California (UC) http://www.universityofcalifornia.edu/ zu entgehen.
Eolas und die Universität beanspruchen seit langer Zeit das Patent für sich. Schon im September 2005 hat das US-Patentamt die Gültigkeit zum wiederholten Male bestätigt. Das Patent beinhaltet sowohl die Integration von Flash-, als auch PDF-, RealAudio-, RealVideo- und anderen Dateien, für die Eolas selbstredend Lizenzgebühren fordert. Mit dem Einlenken will Microsoft nun in letzter Sekunde einer drohenden Strafe entgehen.
Web-Designer und andere Partner wurden gestern, Freitag, von Microsoft aufgefordert, ihre Websites zu modifizieren. Ansonsten würden die User einen Extra-Klick machen müssen, um etwa Flash-basierte Werbung zu sehen. Auf die Kunden habe die Nachjustierung nur geringen Einfluss, sagt der Kundenservice-Chef von Microsoft, Michael Wallent. Die neue Version soll mit sämtlichen neuen Windows-Exemplaren vertrieben werden, für ältere Browser soll es ein Upgrade geben, das in die Sicherheits-Update-Pakete integriert sein wird. "Innerhalb von sechs Monaten wird ein Großteil der Kunden den Explorer in der abgeänderten Version verwenden", meint Wallent.
Der Rechtsstreit um das Softwarepatent läuft bereits seit vielen Jahren, 2003 wurde Microsoft schon zu einer Geldstrafe von stolzen 500 Mio. Dollar an Eolas und die Universität verurteilt, später wurde diese sogar auf 565 Mio. Dollar erhöht. Microsoft hat aber wie immer das Urteil angefochten, im März dieses Jahres hat dann schließlich ein Berufungsgericht Microsoft die Möglichkeit gegeben, den Nachweis zu bringen, dass Microsoft die Software vor Eolas entwickelt hat. Und so gewann man wieder Zeit.
Noch in diesem Jahr wird der Fall letztmals vor Gericht stehen. Laut Microsoft sei man durch die Nachjustierung vor rechtlichen Ansprüchen sicher. "Wir erwarten nicht, dass noch mehr Änderungen verlangt werden", sagt Wallent. Microsoft werde die Angelegenheit weiter verfolgen, da der Softwaregigant das Eolas-Parent noch immer für ungültig halte, so Wallent. Beweisen kann oder will man das allerdings nicht. Oder man streitet wieder nur um das berühmte Komma...
Quelle: http://www.pressetext.de