Microsoft muss 27 Millionen Euro Strafe bezahlen
Seit Jahren kocht das Süppchen und vor kurzem las man schon, dass Südkorea Linux-Land werden könnte...
Dem Beispiel der EU-Kommission folgend hat nun auch die südkoreanische Kartellbehörde gegen Microsoft wegen Marktmissbrauchs eine Millionenstrafe und Produktauflagen verhängt. Die Handelskommission (FTC) in Seoul ordnete am Mittwoch die Zahlung eines Bußgelds von 33 Milliarden Won (etwa 27 Millionen Euro) an. Zudem muss der weltgrößte Softwareanbieter innerhalb von nur 180 Tagen unterschiedliche Versionen seines Betriebssystems Windows anbieten.
Streitpunkt wie immer: Media Player und der Instant Messenger
Microsoft Korea kündigte sofort nach dem Urteil rechtliche Schritte gegen die Entscheidung an.
Schon nach vierjährigen Ermittlungen kam die Behörde zu dem Ergebnis, dass der US-Softwarekonzern seine vorherrschende Stellung bei Betriebssystemen missbrauche, um so leidige Wettbewerber vom Markt auszuschließen. Durch die Bündelung einer Reihe von Softwareanwendungen in Windows verstoße Microsoft gegen geltendes Wettbewerbsrecht. Die «Korrekturmaßnahmen» würden zehn Jahre gelten. Microsoft hatte die Vorwürfe bestritten, wer allerdings Windows kennt weiß, wie tief sich manche Anwendungen in das System eingegraben haben.
Die EU-Kommission hatte den US-Konzern im März 2004 wegen ähnlicher Vorwürfe bereits zur Zahlung eines Rekordbußgeldes von 497 Millionen Euro verurteilt. Ein Berufungsverfahren von Microsoft läuft aber noch. Die Entscheidung des FTC erfolgte trotz der friedlichen Regelung in einem Rechtsstreit zwischen Microsoft und dem südkoreanischen Internetanbieter Daum Communications. Das Unternehmen hatte Microsoft vorgeworfen, durch seine Monopolstellung den Wettbewerb zu verzerren.
Leider ist von MS, bedingt durch die Bußgelder, eine günstige Software wohl nie wieder zu erwarten.
Es ergibt sich ferner die Frage, warum man MS nicht nur eine Frist von z. B. einem Jahr gab und das Bußgeld aussetzte. Neue Versionen ohne den MediaPlayer werden kaum verkauft, wir berichteten. Letztendlich geht es wohl nicht mehr um das Produkt und den achso "verarschten" Kunden, vielmehr um die Aufbesserung mancher leerer Kassen, oder?
Nein, MS kann nicht machen was es will, aber gibt es noch das Fingerspitzengefühl???
Quelle: http://www.zdnet.de