Bislang ist das, was in den Leiterplatten, Kunststoffgehäusen und Elektronikbauelementen unserer Rechenknechte enthalten ist alles andere als gesund, zumindest wenn man die Ausdünstungen der im Betrieb erwärmten, teilweise auf über 100°C erhitzten Materialien über längere Zeit hinweg in geschlossenen Räumen einatmet. R. Kühr als Mitherausgeber der jüngsten UN-Studie „Computers and the Environment“, 2004, äußerte sich zu den Ergebnissen dahingehend, daß bei der Herstellung eines einzigen Rechners bis zu 22kg hochgiftige Chemikalien verarbeitet weden. Besonders problematisch sind Flammschutzmittel, insbesondere die seit dem Verbot der im Brandfall gefährlichen Halogenverbindungen eingesetzten PBDE geben bereits bei normalen Betriebstemperaturen Dioxine und Furane an die Raumluft ab. Welch eine Fehlleistung der Verantwortlichen in der Industrie...
Daneben enthält ein PC auch Quecksilber, welches ebenfalls bereits bei Raumtemperatur ständig in geringen Mengen verdunstet, sowie ein ganzes Giftcoctail, dessen Zusammenwirken der Einzelgifte auf lebende Organismen bis heute nicht erforscht ist.
Wird nun ab 1.6.2006 alles anders, alles sauber?
Besser wird es jedenfalls. Gefährliche Stoffe, bzw. solche, die in die europäische Richtlinie 2002/95/EG eingang gefunden haben, werden aus allen elektronischen Geräten im Haushalt verbannt. Ob in diesem Katalog wirklich alle schädigenden Substanzen erfasst sind, wird sich in der Zukunft erweisen.
Überwacht wird die Einhaltung der Richtlinie vom VDE, der an die Hersteller der Geräte entsprechende Zertifikate ausstellen kann.
Ob wir damit nun bald wirklich ohne gesundheitliche Reue vor dem Rechner sitzen können? Wer weiß das schon, angesichts der Komplexität der chemischen Verbindungen und ihrer Zusammenhänge...
Grüße
Funkenzupfer.