Nikon nimmt Abschied von Analogkameras
Der japanische Kamerahersteller Nikon will künftig ausschließlich Digitalkameras auf den Markt bringen. Nur zwei Analogmodelle sollen im Sortiment verbleiben. Nikons F2 und F3 zählen zu den Kameralegenden, die von Profifotografen weltweit geschätzt und somit unter "Artenschutz" gestellt wurden.
Es ist ein Abschied auf Raten, den Nikon-Sprecher Akira Abe heute in der "New York Times" verkündete. Der Kamerahersteller will die Herstellung seiner meisten Analogmodelle einstellen, sagte Abe. Man wolle sich künftig auf die Digitaltechnik konzentrieren. Der Abschied betrifft auch Objektive, da digitale Kameras andere technische Anforderungen stellen als analoge.
Nur zwei seiner insgesamt sieben Analogmodelle will Nikon weiter bauen. Die Einstellung der Produktion solle Schritt für Schritt erfolgen, hieß es. Nikon wollte jedoch keinen genauen Zeitplan nennen.
Die Abkehr von der Analogtechnik bei Spiegelreflexkameras überrascht kaum. Mit Kodak und Canon sind zwei große Nikon-Konkurrenten bereits den gleichen Weg gegangen. Die Entscheidung von Nikon hängt mit sinkenden Verkaufszahlen zusammen: "Der Markt für Analogkameras ist dramatisch geschrumpft", sagte Abe. "Digitalmodelle sind jetzt der Standard."
Kameras für analoge Filme steuern mittlerweile nur noch drei Prozent des Nikon-Gesamtumsatzes bei, der im vergangenen Jahr bei 1,5 Milliarden Dollar lag. Im Gegenzug stieg der Anteil aus dem Verkauf digitaler Technik binnen drei Jahren von 47 auf nun 75 Prozent.
Nikon-Spiegelreflexkameras gehörten über lange Zeit zur Standardausrüstung von Profifotografen. Besonders erfolgreich waren die Modelle F2, die in den siebziger Jahren vorgestellt wurde, und die F3, die zehn Jahre später herauskam. Viele preisgekrönte Aufnahmen wurden mit Nikon-Kameras geschossen.
Nun heißt es Abschied nehmen, aber mal ehrlich, wer kaufte in letzter Zeit eine neue Analogkamera?
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