BKA meldet weiteren Schlag gegen Phisher
Das Bundeskriminalamt hat erneut einen Erfolg im Kampf gegen Phishing gemeldet. Man habe sieben Mitglieder einer international agierenden Phishing-Gruppierung festnehmen und nach eigenen Angaben somit Schäden in Millionenhöhe bei deutschen Online-Banking Kunden verhindern können. Zeitgleich mit den Festnahmen wurden Wohungen in Frankfurt, Wetzlar, Gießen, Staufenberg, Lich und Allendorf durchsucht. Umfangreiches Beweismaterial konnte somit sichergestellt werden.
Auf die Spur ist man diesen Tätern im Rahmen von Ermittlungen gekommen, die die Eingreifreserve des Generalstaatsanwalts Frankfurt am Main seit Dezember 2005 gegen insgesamt 10 deutsche und litauische Staatsangehörige durchführte.
Die Phisher nutzten zum Kontendaten-Diebstahl spezielle Banken-Trojaner, die über Spam-Mails auf die Computer der Online-Kunden gebracht wurden und anschließend wie üblich PIN und TANs ausspähten und an die Täter übermittelten. Die sieben Festgenommenen hatten bereits mit gefälschten Dokumenten mehrere Scheinwohnsitze gegründet und auch zahlreiche Konten bei Kreditinstituten im Rhein-Main-Gebiet und in Mittelhessen mit falschen Personalien eröffnet, auf die die gestohlenen Geldbeträge hätten umgeleitet werden sollen. Die Beträge sollten dan bar abgehoben und an Hinterleute ins osteuropäische Ausland überwiesen werden.
Schon im November konnte das BKA zusammen mit der estnischen Polizei einen Erfolg im Kampf gegen Phishing verbuchen. Damals waren in Tallinn mehrere estnische Staatsangehörige wegen Verdachts des Computerbetrugs festgenommen worden. Im Vergleich dazu zeigt aber der aktuelle Fall leider, dass sich diese miese Phishing-Szene immer weiter professionalisiert. So ist das Gründen von Scheinwohnsitzen und Eröffnen von Scheinkonten noch ein weiterer Schritt, um die Spuren erfolgreich zu verwischen. Bislang wird das Geld hauptsächlich noch von mehr oder minder ahnungslosen Strohmännern transferiert, meist arbeitslose und perspektivlose Personen, die dringend Geld benötigen.
Hier zeigen sich auch die Grenzen der bisherigen Phishing-Angriffe. Nach Erkenntnissen der Arbeitsgruppe Identitätsschutz im Internet (a-i3) suchen Phisher derzeit massiv nach Geldwäsche-Helfern, weil sie sich mit betrügerischen E-Mails mehr Geheimnummern "erarbeiten", als sie für Überweisungen von fremden Konten nutzen können.
Deshalb gilt der Rat: Finger weg und Anzeige erstatten, sollte man angeworben werden!!! Wer hier Geld verdient macht sich wegen Beihilfe strafbar!!! Unwissenheit schützt bekanntlich nicht vor Strafe!
Quelle: http://www.heise.de