Sony Atrac kontra Apple AAC
Der Elektronikgigant Sony hat in Tokio der Weltöffentlichkeit mitgeteilt, dass die "Hausmarke" in Sachen Musik-Kompressionstechnologie "Atrac" ad acta gelegt wird.
Sony muss nach einer erneuten Riesenschlappe künftig Komprimierungs-Technologien einsetzen, die mit Konkurrenzformaten kompatibel sind, beispielsweise das von Apple verwendete AAC-Format. Das dazu passende Update der Jukebox-Software SonicStage CP soll schon Ende Mai zum Download bereitstehen.
Bis vor kurzem noch verteidigte Sony dieses Atrac-Format, wieder einmal ein überflüssiges Eigengewächs. Apple ist mit AAC eindeutig in Führung, aber die Leute von Sony versuchten ja bereits mehrfach, eigene Technologien im Alleingang durchzusetzen. Da der Konkurrenzkampf groß ist, verlor Sony schon mehrfach, Eigenentwicklungen wie die MiniDisk und Flash-Speicher im Memory-Stick-Format verkauften sich nur im Promillebereich.
Sonys "Größenwahnsinn" kannte offensichtlich keine Grenzen, als publik wurde, dass man das MP3-Format verdrängen wollte. Eigene Sony-Player, die ausschließlich mit Atrac-Unterstützung auf den Markt kamen, floppten natürlich sofort, nun musste man schnell seine Hardware für "fremde" Codecs öffnen. AAC ist der allgemein gültige Standard, dieser Codec wurde unter anderem von den MP3-Entwicklern des Fraunhofer-Instituts für integrierte Schaltungen in Erlangen mitentwickelt, von der MPEG-Gruppe anerkannt und als Weiterentwicklung des MPEG-2 Standards auch spezifiziert.
Wer nun aber denkt mit Sony-Playern in Zukunft über iTunes gekaufte Musik abspielen zu können, wird sich aller Voraussicht nach sehr stark täuschen. Zwar sind die Formate kompatibel, allerdings lässt sich so nur mit iTunes gerippte Musik auf den Walkman und andere Sony-Geräte übertragen. Bei über iTunes gekauften Songs verhindert Apples DRM Fairplay, dass sie auf Nicht-iPods abgespielt werden können. Glückwunsch Sony, wieder einmal den Fettnapf voll getroffen...
Quelle: pte