Apple drängt ins Mobilfunkgeschäft
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Der Computerkonzern Apple plant offensichtlich den Einstieg ins Mobilfunkgeschäft. Apple-Chef Steve Jobs verhandelt hinter den Kulissen bereits mit mehreren Auftragsproduzenten in Asien über die Produktion des iPhones
Informationen der „Wirtschaftswoche“ gehen zumindest von dieser Konstellation aus. Gute Chancen aufd en neuen Deal hat laut Branchenkennern das taiwanische Unternehmen Hon Hai Precision Industry, das für Apple bereits den iPod Nano sowie den Mac Mini fertigt. Auch mit dem Handyhersteller BenQ habe Apple bereits gesprochen, heißt es aus dem ebenfalls in Taiwan beheimateten Konzern.
Unabhängig davon rechnen die Autoren zweier unabhängig voneinander erschienenen Studien ebenfalls fest mit der Markteinführung eines iPhones.
Analystin Pam Duffey vom britischen Marktforschungsunternehmen Visiongain erwartet, dass Apple bis 2007 als virtueller Mobilfunkbetreiber auftreten wird, der feste Kapazitäten bei einem Netzbetreiber anmietet und sie unter eigenem Namen und eigener Vorwahl weiterverkauft ."Apple fährt im Mobilfunk zweigleisig: als Handy-Marke, die andere Gerätehersteller angreift, und als Provider, der andere Telekommunikationsfirmen herausfordert", kündigte Duffey gegenüber der Wirtschaftswoche an.
Der in Sachen Apple meist spitzenklasse informierte Finanzanalyst Gene Munster von der US-Investmentbank Piper Jaffray sieht mit "75-prozentiger Wahrscheinlichkeit", dass ein iPhone in den nächsten zwölf Monaten angekündigt wird. Erster Vertriebspartner für das iPhone könnte laut Duffey der US-Mobilfunkbetreiber Helio sein, der erst Anfang Mai seinen Betrieb aufgenommen hat. Helio ist ein Joint-Venture des amerikanischen Internet-Providers Earthlink sowie des südkoreanischen Telefonanbieters SK Telecom. Helio-Manager Rob Gelick wiederum war früher bei Motorola für die Entwicklung des Rokr-Handys verantwortlich.
Die japanische Wirtschaftszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ berichtet dagegen, das japanische Internet- und Mobilfunkunternehmen Softbank habe die besten Chancen für die Entwicklung eines gemeinsamen Handys mit Apple mit eingebautem iPod-Player. Das Blatt berichtet, Softbank-Präsident Masayoshi Son und Apple-Chef Steve Jobs hätten sich grundsätzlich auf eine solche Partnerschaft geeinigt. Dies könne zu drastischen Veränderungen sowohl auf dem hart umkämpften Mobilfunkmarkt wie auch im Geschäft mit dem Herunterladen von Musik in Japan führen, schrieb die Wirtschaftszeitung. Beide Unternehmen dürften demnach entsprechende zu entwickelnde Mobiltelefone der dritten Generation mit eingebauten iPod-Funktionen voraussichtlich bereits in diesem Jahr in Japan herausbringen.
Quelle: Handelsblatt