16.10.06 (08:41)
Der Standard stirbt! Die Wachstumsrate des 16:10-Schirms wird schon in den nächsten Monaten stark nach oben klettern.
Zukunft: Das Widescreen-Format 16:10
Der alte 4:3-Standard wird alsbald von der Bildfläche verschwinden, es hält 16:10 Einzug. Das prognostizieren u. a. Displaysearch und Computerpartner. Allein im 3. Quartal 2005 betrug die Wachstumsrate schon über 50 Prozent! Für das erste Quartal 2007 rechnet man erneut mit etwa 30 Prozent Zuwachs.
Das Widescreen-Format, wir kennen es ja bereits vom haushaltsüblichen Fernseher, entspricht einem Seitenverhältnis, das vom menschlichen Auge nachweisbar als besonders angenehm empfunden wird. Spöttisch sagt man dazu "Goldener Schnitt" oder "göttliche Teilung".
Die Industrie denkt aber wirtschaftlich, denn Panel-Hersteller erreichen mit Breitbild-Formaten höhere Ausbeuten bei wesentlich geringerem Verschnitt. Die Ausnutzung des Mutterglases steigt somit um satte 15 Prozent und liegt damit auf über 90 Prozent, was zwangsläufig höhere Margen mit sich bringt.
Dank dem Konkurrenzdruck sinken die Preise und so gibt es inzwischen Widescreen-Monitore mit 17 oder 19 Zoll, die preiswerter sind als vergleichbare Geräte im 4:3 Format.
Die Philips-Marktforschung widerspricht dem Widescreen-Panel-Aufschwung, sie schätzt das Wachstum im dritten Quartal 2005 auf nur zwei Prozent ein. Somit ging an Philips wohl ein Trend vorüber... 2008 sollte der Anteil der 16:10-Geräte dann die zehn Prozent-Marke erreicht haben.
Zum Vergleich:
- Ein 16:9-Monitor mit 20 Zoll Bilddiagonale misst 182 Quadratzoll
- Ein 4:3-Monitor mit 20,1-Zoll-Bilddiagonale 194 Quadratzoll
Dennoch bringen Widescreen-Schirme sowohl professionellen Anwendern als auch den fanatischen Computerspielern erhebliche Vorteile. Spiele-Liebhaber profitieren vom eindeutig größeren Bildausschnitt, der das dreidimensionale Erlebnis somit fördert. Allerdings unterstützt eben noch nicht jede Grafikkarte und jedes Spiel das Widescreen, die Grafik erscheint mit den ungeeigneten Karten verzerrt.
Windows Vista soll die Widescreen-Unterstützung bereits eingebunden haben und wahrscheinlich werden sich auch die Spieleentwickler dem 16:10-Trend anschließen. Selbst DVD-Fans profitieren von einem 16:10-Widescreen, der dem üblichen 16:9-Kinoformat natürlich im Gegensatz zum 4:3 am nächsten kommt. Selbst der Arbeitsalltag soll durch Widescreens erleichtert werden, denn es ist wesentlich einfacher, mehrere Objekte gleichzeitig darzustellen. Vor allem bei Layoutprogrammen kann der Anwender dank diesem Widescreen auf Multimonitoring, also zwei 4:3 nebeneinander, verzichten. Das wäre sogar zusätzlich ein deutlicher Preisvorteil.
Zusätzlich wird der 16:10-Widescreen auch dafür sorgen, dass zumindest ein Zweit-TV-Gerät überflüssig wird. Schon heute werden die Monitore fast identisch gefertigt, der Unterschied TV / TFT ist optisch nicht mehr vorhanden.
Dennoch gilt: Nicht blind kaufen! Erst testen oder zumindest im Fachgeschäft genau probesehen!
Quelle: pte