27.10.06 (18:17)
Die Affäre um die Totenschändung durch unsere Bundeswehrsoldaten in Afghanistan zieht weitere Kreise. Nun wurden neue Fotos und Details bekannt.
Bundeswehr: Totenschändung - Neue Fotos und Details
Die Zahl von Totenschändungen durch deutsche Soldaten in Afghanistan wächst und wächst und belastet zunehmend das Ansehen der Deutschen Bundeswehr.
Eine dritte Bilderserie sorgte heute schon wieder für Aufsehen. Medien und Politiker schlossen logischerweise nicht aus, dass es noch weit mehr Fotos als die bisher veröffentlichten gibt.
Der Verteidigungsminister, Franz Josef Jung (CDU), hat nun endlich die ersten personellen Konsequenzen gezogen: Er suspendierte zwei Soldaten mit sofortiger Wirkung vom Dienst. Manche Bilder und Schändungen sind bereits aus dem Jahr 2003, ein Hauptfeldwebel wird derzeit noch verhört. Zwei andere der sechs Soldaten aus dieser Gruppe sollen bereits nicht mehr Angehörige der BW sein. Verantworten müssen sie sich dennoch.
Die Bundeswehrangehörigen auf diversen Bild-/RTL-Bildern gehören offensichtlich dem Panzergrenadier-Bataillon 182 im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg an. Diese Soldaten waren im Rahmen des 5. Einsatzkontingents der internationalen Schutztruppe Isaf im ersten Halbjahr 2004 in und um Kabul im Einsatz. Sieben andere Verdächtigte sind oder waren in Mittenwald (Bayern) bei den Gebirgsjägern stationiert.
Die «Bild»-Zeitung wird morgen die dritte Fotoserie veröffentlichen, angeblich besitzt man eigenen Angaben zufolge «dutzende neuer Bilder», die deutsche ISAF-Soldaten beim makaberen Umgang mit Leichenteilen zeigen.
Zwischenzeitlich hat die Staatsanwaltschaft München II die Ermittlungen übernommen. Vorerst richteten sich die Ermittlungen gegen einen einzigen Soldaten aus Oberbayern. Das sagte heute der Leitende Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl der Nachrichtenagentur dpa.
Auf den jüngsten Fotos ist laut «Bild» unter anderem zu sehen, wie ein Soldat einem aus verschiedenen menschlichen Knochen zusammengesetzten Skelett in der Art einer Hinrichtungsszene eine Pistole an den Schädel halte. Auf einem anderen Foto wurde einem Totenschädel ein Bundeswehr-Barett aufgesetzt. Eine andere Fotografie zeigt den Schriftzug «CSR-Team» aus Menschenknochen. CSR soll die militärische Abkürzung für campside reconnaissance, zu Deutsch: Gelände-Aufklärung rund um das deutsche Camp für Patrouillen sein.
Augenzeugen soll es wohl auch geben. Allerdings ist bei Bild doch eine gewisse "Vorsicht" angesagt! Die sterblichen Überreste sollen indes nicht von einem Friedhof stammen.
Derzeit berichten Angehörige der Bundeswehr vom sogenannten Gruppenzwang, eine feine Ausrede...
Die Bundeswehrführung geht dennoch von Einzelfällen aus, das wiederum sagte Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan. Möglicherweise haben sich auch Soldaten anderer Nationen der Afghanistan-Schutztruppe Isaf an Totenschändungen beteiligt, Informationen darüber liegen scheinbar noch keine vor.
Leider geben wir damit kein gutes Bild in der Öffentlichkeit ab, der Islam ist nachvollziehbar entsetzt. Hoffentlich hat dies keine weitreichenden Konsequenzen.
Quelle: Netzzeitung / dpa / pte / Spiegel