Microsoft-Chef Steve Ballmer kündigte auf einer IT-Konferenz am Freitag in London vor Managern ein zweites Windows-Betriebssytsme neben Windows 7 an. Es soll noch in diesem Monat präsentiert werden.
Windows Cloud - Microsofts Einstieg in Cloud Computing
Das von Ballmer als Windows Cloud benannte System wird sich von herkömlichen, vollständig auf dem lokalen Rechner arbeitenden Betriebssystemen grundlegend unterscheiden: Der lokale Rechner wird zum einfachen Eingabeterminal degradiert, die eigentliche Rechenarbeit auf Servern externer Dienstanbieter durchgeführt.
Ein klarer Vorteil dieses Konzeptes ist es, daß der Anwender im Bedarfsfall auch hochkomplexe und rechenintensive Anwendungen ausführen kann, ohne in spezielle Hardware investieren zu müssen. Er kauft die Leistung einfach dann hinzu, wenn er sie tatsächlich benötigt.
Gravierend sind die Nachteile, mit denen der Kunde sich diese Vereinfachung erkauft: Alle seine Daten - auch sensible - müssen über das Internet auf fremde, nicht unter seiner Kontrolle stehende Server übertragen werden, welche die Aufgaben abarbeiten und ihm die Ergebnisse zurück übermitteln. Sicherheitsprobleme sind bei einer solchen Konzeption unweigerlich ab Werk eingebaut.
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Mit dieser Ankündigung tritt Microsoft nach längerem Zögern in den Wettbewerb mit anderen Cloud-Computing Anbietern wie z.B. Google, Amazon und nicht zuletzt Apple, die auf diesen Trend schon früher mit eigenen Lösungen aufgesprungen sind. Microsoft wird jedoch nicht seine gesamte Softwarepalette auf Cloud-Computing umstellen. Vielmehr sollen die Online-Dienste ergänzend bereitgestellt werden, ähnlich wie dies von Windows Live her schon bekannt ist. Mit Windows Cloud soll die Einbindung der Webdienste vereinfacht werden.
Windows Cloud wird noch Ende Oktober auf der Entwicklerkonferenz PDC in Los Angeles vorgestellt werden.