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Was ist "geistiges Eigentum"?

  • Funkenzupfer
  • 13. Dezember 2005 um 03:32
  • Geschlossen
  • Funkenzupfer
    Meister
    Punkte
    11.480
    Beiträge
    2.009
    • 13. Dezember 2005 um 03:32
    • #1

    Statt nun wieder und wieder die jeweils neuesten Berichte über die Stärkung des Urheberschutzes zu referieren, tut es angseichts der vorliegenden Gesetzesentwürfe zur "vereinfachten Durchsetzung" eines "Anspruches auf geistiges Eigentum" not, einmal die Grundlagen dieses Anspruches ein wenig zu beleuchten.

    Versuch über das geistige Eigentum.

    Das, was man gemeinhin als "geistiges Eigentum" einzelner bezeichnet, ist nicht viel anderes als ein Konglomerat aus unzähligen Gedanken, Ideen und Entwicklungen Anderer, an denen ein Einzelner keine eigenen Rechte erlangen kann, ergänzt durch einen kleinen Funken, den er selbst hinzugefügt hat.

    Ich postuliere: Es gibt diesen Anspruch auf geistiges Eigentum nicht. Es gibt kein geistiges Eigentum. Alles was ein Mensch denken kann, beruht auf dem Wissen seiner Vorfahren und Mitmenschen, auf deren Überlieferung und Anleitung, und ist ohne diese Vorleistungen überhaupt nicht vorstellbar. Der Einzelne, der den Anspruch erhebt, sich seine Gedankenprodukte als geistiges Eigentum schützen zu lassen, um darüber im Sinne des Eigentumsbegriffes verfügen zu können, begeht damit Diebstahl am geistigen Eigentum der Menschheit, welcher es ab diesem Zeitpunkt untersagt wird, die entsprechenden Gedanken durch Andere weiter fortzuführen und auch abseits seiner Zustimmung zu neuen ähnlichen oder daraus abgeleiteten Ergebnissen zu gelangen. Dieses Konzept ist aber die Basis unseres heutigen Entwicklungsstandes. Hätten wir ein entsprechendes Copyright seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte gehabt, würden wir noch heute in Felle gehüllt in Höhlen hausen und nur vielleicht um ein wärmendes Feuer hocken, denn irgend jemand hätte ganz sicher auf diese Entwicklung ein Schutzrecht geltend gemacht oder die Verwertung der Erkenntnise um seines wirtschaftlichen Vorteils willen eingeschränkt oder untersagt. Die Absurdität des Anspruches auf "geistiges Eigentum" sollte spätestens bei dieser Überlegung jedem einleuchten.

    Somit ist die Behauptung eines Anspruches auf geistiges Eigentum nichts weiter als ein Innovationshindernis für die Zukunft der Menschheit, fußend auf einer maßlosen Selbstüberschätzung desjenigen, der ein solches Eigentumsrecht für sich in Anspruch nimmt.

    Kein Ökonom hat jemals geschrieben, daß es von wirtschaftlichem Vorteil für eine Gesellschaft oder ein Staatswesen sei, ein angebliches geistiges Eigentum zu schützen. Diese Vorstellung entspringt rein betriebswirtschaftlichen und sehr kurzsichtigen Betrachtungsweisen, ein Blickwinkel, der in seiner Begrenztheit für Menschen, die mit der Leitung eines Staatswesens befasst sind, gradezu gefährlich ist wenn sie ihn sich zu eigen machen. Dazu zählen neben Urheberrechten auch Patente und ähnliche Schutzrechte.

    Schutzwürdig wäre allenfalls der im Verhältnis zu den Vorleistungen verschwindend geringe Anteil, den der Einzelne hinzugefügt hat um zu einem neuen Geistesgut zu gelangen. Nicht einmal ein Genie wie Albert Einstein oder Johann Sebastian Bach hat aus sich selbst heraus geschöpft, sondern 99,9 Prozent auf bereits bestehendem aufgebaut. Auf eine angemessene Vergütung dieses kleinen Anteils hat jeder Anspruch, der die Menschheit um einen wirklich neuen Gedanken bereichert. Aber nur auf die Vergütung, nicht auf die Verfügung über die weitere Nutzung desselben. Der Gedanke kann niemals in sein Eigentum übergehen, da der Einzelne auch kein Eigentum an den Gedanken Anderer besitzen kann, die zu seiner neuen Idee geführt haben, dieser also innewohnen. Nur ein echter Kaspar Hauser dürfte ein solches Recht für sich in Anspruch nehmen, und jeder mag sich selbst ausmalen, inwieweit ein auf solch bedauernswerte Weise Mißhandelter dazu fähig ist, ohne jede Anleitung oder Literatur nur aus sich selbst heraus schöpfend den Anschluß an den heutigen Kenntnisstand der Menschheit zu finden. Die Schöpfung neuer Ideen fußt auf der Notwendigkeit, bestehende Gedanken immer von neuem zu wiederholen, nach und nach abzuwandeln und dabei durch unzählige Köpfe gehen zu lassen. Dieser Prozess darf nicht zugunsten von Machterhalt und persönlicher Vorteilsnahme eingeschränkt oder behindert werden, er ist der Garant der menschlichen Überlebens- und Zukunftsfähigkeit.

    Wo ein geistiges Eigentum nicht existiert, kann ein solches auch nicht geschützt werden. Kein Staat auf der Erde hat dazu die Befugnis. Wenn ein Staat dies dennoch versucht, unter dem beständigen massiven Druck, den Machtansprüchen von diversen Interessenverbänden, begibt er sich bereits auf den Weg zu einem totalitären Regime: Er muß seinen Bürgern ihr ureigenstes Recht zu selbständiger Innovation nehmen, das Recht, aus den Gedanken ihrer Mitmenschen und Vorfahren Neues zu schöpfen. Da die meisten Menschen solch eine unnatürliche Einschränkung ihrer Freiheit nicht hinnehmen, folgen logisch daraus zunächst gravierende Einschnitte in die Rechte des Einzelnen, um ihn auf die Einhaltung der gesetzten Vorschriften hin kontrollieren zu können. Die Überwachung muß immer perfekter und lückenloser stattfinden, um die fälschlich als unrechtmäßig definierte Nutzung geistiger Werte zu unterbinden. Dies kann auf Dauer nicht genügen. Es werden massive Bedrohungsszenarien folgen, die Inhaber der geschaffenen Machtpositionen werden ihr angebliches Recht gegenüber Einzelnen rücksichtslos durchsetzen, unterstützt von einem Staat, der seine Gesetze ihrem Willen völlig unterworfen hat, immer in der Absicht, nur das Beste für seine Bürger zu wollen.

    Armes Deutschland.
    Wir waren einmal eine Nation von Dichtern und Denkern.
    Ich mag nicht hinsehen, was wir in Zukunft infolge solcher Entwicklungen sein werden.


    nachdenkliche Grüße
    Funkenzupfer.

    \"Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.\" (Kurt Marti)

  • comvalley
    Gast
    • 13. Dezember 2005 um 10:35
    • #2

    Hallo,
    Diesen Text solltest du an alle Regierungen schicken

    Und du hast recht, es ist alles schon in irgend einer Weise schon da gewesen, da man Buchstaben und Zahlen nur in einer begrenzten Anzahl aneinander Reihen kann. Auch in der Forschung geht nichts ohne dem Wissen von anderen Technologien und Verfahrensweisen.
    Die Industrie kann doch nur Rechte an irgend einem Eigentum geltend machen, weil sie das Geld hat, um diese Rechte durchzusetzen. Wenn ein normaler Bürger dieses Versuchen würde, würden ihm doch die Rechte aberkannt werden, weil er doch gar nicht die Mittel hat diese auch einfordern zu können.
    Selbst die Beantragung dieser Rechte kostet doch schon mindestens 300€.
    Da würden einem die Gedanken, die man hat ein, schönes Vermögen Kosten.
    Wie einige Wissenschaftler schon sagten: Das größte Vermögen einer Regierung ist das Wissen

  • Anonymous
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    • 13. Dezember 2005 um 13:42
    • #3

    Nichts gegen diese Gedanken, aber was tun, wenn man eine Idee umsetzt, damit Geld verdient und andere kopieren dies in billigter Art und Weise, während du ruiniert wirst? Dieser bereits überall erhältliche Tourismusramsch zum Beispiel, der dein Logo tragen könnte...

    Folge ich den gedanklichen Ausschweifungen, so gäbe es keine Patente auf dieser Welt, da alles auf Erinnerungen und schon Dagewesenem fußt, also nur eine Weiterentwicklung eines bereits Vorhandenen ist...

    Wenn ich der Phantasie freien Lauf lasse und hierbei auf eine Idee komme habe ich ein nicht unerhebliches Problem mit dem Ausdruck. Meine Ausgänge sind weder USB-tauglich noch sonst verwertbar...

    Also bringe ich es zu Papier. Nun ist es zwingend vorausgesetzt, dass eine "Erfindung" meinerseits auf etwas aufbaut, damit begehe ich jedoch keinen Raub geistigen Eigentums Dritter, da meine Idee vielleicht nur eine sinnvolle Ergänzung zum Vorhandenen sein kann. Besipiel: Die Erfindung des Pkw, des Motors. Nun kam Paul Wurm und entwickelte einen spieziellen Katalysator für alte Fahrzeuge, er ließ dies patentieren. Raubte er nun den o. g. Ausführungen nach das geistige Eigentum anderer, die sich viellicht schon gedanklich zu diesem Schritt entschlossen haben, diesen jedoch nicht umsetzten? Ich sage nein. Seine Erfindung ist eine umweltlich hervorragende Sache, basierend aber auf einer bereits funktionierenden Technik. Muss dieser geniale Erfinder nun sein eigenes Gedankengut über Bord werfen? Ich meine nein. Er entwickelte eine Sache weiter, knüpfte also an dem geistigen Gut eines Dritten an, wo dieser eben aufhörte oder erst gar nicht weiter denken konnte, da die Technik nicht so weit war.

    Meiner Meinung nach hat Paul Wurm ein Recht auf sein Patent, sein geistiges Eigentum, den Wurm-Katalysator.

    Es ist traurig, dass Gerichte sich damt beschäftigen müssen, ob die Töne 7 und 12 eines jämmerlichen Liebesliedes von Michael Jackson schon im Refrain des Gospelsongs eines antillischen Chors vorgekommen sein könnten. Gleichzeitig ist es aber traurig, dass ein Mensch etwas wunderschönes schafft, dies jedoch nicht schützen kann, nicht einmal den Versuch unternehmen kann dies zu tun.

    Selbstverständlich ist eine geistige Sache wachsweich und stets Auslegungssache, jedoch müssen wir uns mit dieser Gratwanderung beschäftigen.

    Es geht nicht immer nur um das Negative, man kann in nahezu Allem auch etwas Positives sehen.

    Sonys Walkman beschäftigt die Gerichte seit fast 20 Jahren...hier hat es offensichtlich ein Privatmann versäumt rechtzeitig sein gedankliches Gut zu schützen...

    Ob ein geistiges Eigentum vorliegt und auch geschützt werden kann ist wieder eine andere Sache, aber man muss es versuchen und man muss jedem die Möglichkeit geben tatsächlich Einzigartiges vor dem unberechtigten Zugriff Dritter zu schützen.

    Es gibt also durchaus gesitiges Eigentum, wenn auch der Nachweis äußerst schwierig sein dürfte. Somit halte ich den Gedanken grundsätzlich nicht für absurd!

    PS: Ich verzichtete ich auf eine beamtendeutsche oder "abgehobene" Schreibweise dieses Textes um diesen möglichst allen Lesern verständlich zu machen... :wink:

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