Die gegenwärtige Hitzeperiode hat es in sich, und im Gegensatz zum Menschen kann sich der PC nicht im Pool erfrischen, ohne dabei ernsten Schaden zu nehmen.
Was aber hat das nun mit dem BIOS-Update zu tun? Nun, der Zusammenhang erschließt sich erst bei genauerem Hinsehen: Viele Herseller (es gibt Ausnahmen) bieten Flash-Tools für DOS, und nicht für "höhere" Betriebssysteme wie z.B. Windows an. Das ist unter normalen Umständen auch sinnvoll, da ein weniger komplexes System auch weniger Fehlerquellen und Störfaktoren mitbringt, die zum Scheitern des BIOS-Updates führen könnten.
Doch einen Faktor sollte man bei modernen, schnellen Rechnern nicht unterschätzen: Die Hitzeentwicklung. Läuft der Prozessor unter Windows und Linux dank ACPI und Centrino/Speedstep und wie sie alle heißen normalerweise mit heruntergeregelter Leistung, und dreht erst bei Bedarf voll auf, so ist dies unter DOS keineswegs der Fall. Hier powert die CPU mit ihrer vollen Taktrate im real-mode für ein paar einfache Befehle, und das ganze produziert auch noch mehr Abwärme als normal. Ähnliches gilt wohl auch für die Graphikkarte. Was aber macht der Rechner, wenn es ihm zu heiß wird, und eine Leistungsdrosselung unter DOS nicht vorgesehen ist? Nun, das ist recht einfach: Er schaltet sich ganz unpretentiös ab. Einfach so. Dumm gelaufen, wenn das nun grade mitten im BIOS-Update passieren sollte... Hat das BIOS keine Notfallfunktion, mit der man in so einem Fall danach erneut flashen kann, hat man sehr schlechte Karten. Meist ist dann ein neues BIOS, wenn nicht ein neues Mainboard fällig.
Ob diese Problematik für den eigenen Rechner zutrifft, sollte man in diesen Tagen vor einem BIOS-Update also unbedingt herausfinden. Dazu startet man den Rechner von Diskette oder CD mit DOS, und wartet mindestens die Zeit ab, die das BIOS-Update voraussichtlich dauern wird, besser natürlich noch länger. Hat sich der Rechner in dieser Zeit nicht verabschiedet, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach kein Hitzeproblem beim flashen geben. Trotzdem ist es grundsätzlich besser den Rechner vorher (auch nach diesem Test) gut auskühlen zu lassen.
Notebooks sind hiervon wegen ihrer kompakteren Bauweise häufiger betroffen, bei einem ordentlich gebauten und gut gelüfteten Tower-PC wird man dieses Problem wohl niemals erleben, falls man ihn nicht grade zum Flashen in den Backofen stellt
Grüße
Funkenzupfer.