Der Bootsektor ist eines der wichtigsten Sektoren auf der Festplatte, dort befindet sich u.a. die Partitiontabelle, die Auskunft darüber gibt, wie die Platte eingeteilt ist, und der Bootloader, der darüber entscheidet, ob und welches Betriebssystem gestartet wird. Geht dieser Sektor verloren, kommt man ohne weiteres nicht mehr an die Daten auf der Festplatte. Deshalb ist es neben anderen Sicherungsmaßnahmen sinnvoll, diesen Bootsektor zu sichern, dann kann man ihn im Bedarfsfall auch separat wiederherstellen, ohne eine ganzes Backup zurückspielen zu müssen. Unter Linux ist das eine relativ gewöhnliche Aufgabe, die mit Boardmitteln erledigt weden kann (dd if=/dev/hda of=boot.bin bs=512 count=1) , Windows braucht dazu eine Extraeinladung, soll heißen: Zusatzsoftware, mit der es dann aber genauso rasch machbar ist.
Roadkil's Boot Builder ist so ein Werkzeug, mit dem man komfortabel diesen Job unter Windows erledigen kann. Das Tool erlaubt das Sichern, Ändern, und Wiederherstellen gesicheter Bootsektor-Einträge, sowohl FAT als auch NTFS.
Um den vorhandenen Bootsektor unserer Festplatte zu sichern, starten wir den BootBuilder und wählen aus dem Menü File die Funktion Read from Disk. Anschließend noch auf Export to File (Ebenfalls im Menü File klicken und den Datensatz an einem sicheren Ort (z.B. Diskette) speichern. Das war es auch schon.
Beim Wiederherstellen sollte man Vorsicht walten lassen. Insbesondere nach Änderungen an den Partitionen darf ein alter Datensatz nicht mehr einfach auf die Platte zurückgeschrieben werden. Das Zurücksichern erfolgt über import from file und write to disk aus dem Menü file.
In jedem Fall sollte man vor einer Änderung oder Wiederherstellung eine neue Sicherung des bestehenden Bootsektors anlegen...
Besonderes Schmankerl: Das Programm gestattet die Konstruktion eines Bootektors ganz nach eigenen Wünschen, ohne sonstige Voraussetzungen oder Vorlage. Das sollte man aber ersteinmal gründlich an Disketten ausprobieren, bevor man sich an seiner Festplatte vergreift. Ein Template für eine 1,44'' Diskette liegt bei.
Nun wird Windows ja doch noch zu einem Frickelersystem á la Linux umgestrickt
Zum Download: Roadkil's Boot Builder (Freeware)
Es gibt noch eine alternative Software, gefunden bei Heise: ftp://ftp.heise.de/pub/ct/ctsi/btcheck.zip
Und natürlich kann man den Bootsektor im Verlustfall auch über die Wiederherstellungskonsole restaurieren. Auf manchen OEM-RecoveryCD's fehlt dieses wichtige WIndowswerkzeug jedoch. Microsoft bietet es daher einzeln zum Download an:
XPprof, Win2000Prof Bootdisketten mit Wiederherstellungskonsole
XPhome - Bootdisketten mit Wiederherstellungskonsole
Anleitung für die Verwendung der Wiederherstellungskonsole: Installieren und Verwenden der Wiederherstellungskonsole in Windows XP
Grüße
Funkenzupfer.