Nordkorea und die Atombombe - Weltsicherheitsrat tagt

    10.10.06 (10:03)
    Es kam, wie es kommen musste. Nordkorea kündigte einen Test an und zog ihn konseqent durch - trotz zahlloser, deutlicher Warnungen!

    Nordkorea und die Atombombe - Weltsicherheitsrat tagt



    Bedroht fühlt sich Nordkorea, zumindestKim Jong-II, und entwickelte sich deshalb jahrelang zu einer Atommacht. Der Test, dessen endgültige Auswertung etwa zwei Wochen dauern wird, wurde knallhart durchgezogen. Man bastelte die Bombe, man testete die Bombe und man hat weitere. Wofür?

    Immer wieder wurde Nordkorea gewarnt, ermahnt, höflich gebeten - all dies nutzte nichts. Nun tagt der Weltsicherheitsrat und tischt harten Tobak auf, knallharten Tobak.

    Die USA, wieder einmal Vorreiter und Weltpolizei, wollen das kommunistische Land wie folgt strafen:

    Sofortiges Waffenembargo[INDENT]nicht eine Waffe darf mehr nach Nordkorea ausgeliefert werden.[/INDENT]Sofortiges Handelsembargo[INDENT]es darf kein Waffenzubehör und kein Luxusartikel mehr nach Nordkorea geliefert werden[/INDENT]Finanzstopp[INDENT]Guthaben der Nordkoreaner wird sofort eingefroren[/INDENT]Wer nun glaubt, dass die USA alleine da stehen, der irrt. Denn Japan setzte noch einen drauf!

    Handelsboykott[INDENT]kein Land darf mehr Schiffe oder Flugzeuge der Nordkoreaner ins Land lassen, sofern Embargo-Güter transportiert werden[/INDENT]Reisebeschränkungen[INDENT]Ranghohe Beamte werden ab sofort mit erheblichen Beschränkungen belegt[/INDENT]Militärische Sanktionen[INDENT]Hier ist Japan noch alleine, wird dies aber im Weltsicherheitsrat zur Sprache bringen.[/INDENT]Von Russland und China hörte man bisher wenig, beide zeigten jedoch, dass sie mit den Maßnahmen "leben können". China sprach sich ja zunächst gegen Embargos aus. China sprach nun jedoch davon, dass man sich keinesfalls widersetzen werde.

    Südkorea möchte an der friedlichen Lösung arbeiten, sieht sich jedoch zunehmend an der Wand. Denn die Ignoranz des Nachbarn aus dem Norden lässt wenig handlungsspielraum.

    Nordkorea reagierte noch gestern abend: Man werde Raketen mit Atomsprengköpfen bestücken und weitere Tests vornehmen...

    Nicht grade schön, was sich Nordkorea da erlaubt. Wir haben doch wirklich bereits genügend Atommüll in unserer Atmosphäre verteilt. Man fragt sich: Muß jedes einzelne Land auf dieser Erde wirklich immer wieder die gleichen Fehler wiederholen, die andere vorher schon gemacht haben?

    Dennoch: Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt. Es ist keineswegs sicher, daß es überhaupt eine nukleare Explosion gegeben hat. Zwar registrierten die weltweit verteilten Meßstellen der Internationalen Atomenergiebehörde eine Detonation in Korea, diese war aber so schwach, daß sie unmöglich von einem geglückten Atomtest stammen könne, so die Experten. Bislang sei es nur den Amerikanern ansatzweise gelungen, derartig kleine Atomsprengsätze mit begrenzter Wirkung zu konstruieren, da diese Technologie weitreichende Erfahrung auf dem Gebiet der Kernwaffen erfordere, über die Norkorea unmöglich verfügen könne.

    In ein paar Tagen werden wir auch darüber Klarheit haben: Obwohl der Test unterirdisch erfolgte, sind dabei radioaktive Isotope in die Atmosphäre gelangt - wenn es tatsächlich eine Atomexplosion in Nord-Korea gegeben hat - und diese werden weltweit in der Atemluft nachweisbar sein. Dankeschön Nord-Korea! Wir freuen uns schon alle darauf, wenn ihr dann mit dem Feintuning beginnt, die Tests dafür werden nach wie vor oberirdisch stattfinden; unterirdische Tests haben in dieser Hinsicht nicht die nötige Aussagekraft. Was das für uns bedeutet, sollte jedem aus der Geschichte der fünfziger Jahre bekannt sein, als Franzosen und Amerikaner ihre oberirdischen Atombomben-Experimente durchführten.

    Quelle: WDR

    \"Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.\" (Kurt Marti)

    Respekt, was soll ich dazu noch sagen.

    Herzlichen Glückwunsch Nordkorea! Endlich ein Land welches Atomwaffen besitzt und sich gegen USA stellt. Aber das kann gefährliche folgen haben.

    Mir ist es egal was die machen, hauptsache die lassen mich in ruhe und die Erde.:sehrgut:

    Hallo Ferry,

    eine beängstigende Meinung, die du zu haben scheinst, oder?

    Atomwaffen gegenüberstellen, das waren die 70er. Seit den 80ern regiert das Thema Abrüstung, Verschrottung nuklearer Waffen etc. Diesen Weg sollte man beibehalten. Jede Atommacht ist eine zuviel.

    Den Amis kann man auch anders die Stirn bieten, da ist das "Atom-Schaulaufen" gewiss der falsche Weg.

    Und auch wenn sie dich in Ruhe lassen als Ferry, Nordkorea und die Vereinigten Staaten sollten beide ihr Arsenal in der Schublade lassen, das könnte uns sonst allen böse schmecken.

    Noch habe ich die Hoffnung, dass die Nordkoreaner bluffen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...