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Redmond (pte/29.10.2005/06:25) - Microsoft will in Zukunft verstärkt gegen Super-Spammer vorgehen.
Und deshalb präsentierte man gestern den Ausgang eines Experiments mit einem so genannten Zombie-Computer. Man wollte aufzeigen, dass ein einziger infizierter Rechner Millionen Spam-Mails verschicken kann.
Der Softwaregigant führte dazu ein zu jeder Zeit kontrolliertes Experiment durch. Ein "stinknormaler" PC wurde von Technikern mit Malware infiziert, die üblicherweise von Hackern genutzt wird um den Computer unter Kontrolle zu bringen.
Das Ergebnis überraschte. "Wir stellten fest, dass in drei Wochen über 18 Millionen Spam-Mails von fünf Millionen verschieden Verbindungen weltweit versendet wurden," sagte Tim Cranton, Direktor von Microsofts Abteilung für Internet Security. In Zusammenarbeit mit der US-Handelsaufsicht FTC (Federal Trade Commission) http://www.ftc.gov und der kalifornischen Verbraucherschutzorganisation Consumer Action http://www.consumer-action.org untersucht Microsoft die Aktivitäten von Spammern, die fremde Computer zum Spam-Versand missbrauchen.
Aus den Verbindungsdaten und den Websites konnten 13 Spammer-Gruppen identifiziert werden. MS hatte übrigens bereits im August mehrere Zivilverfahren gegen Unbekannt angestrengt, um die wahren Identitäten diverser Spammer zu ermitteln. Diesbezügliche Ermittlungen laufen noch. Die meisten dieser Spammer seien in den USA angesiedelt und könnten daher glücklicherweise nach US-Recht verfolgt werden.
Der IT-Security-Experte Ciphertrust http://www.ciphertrust.com registriert pro Tag 72.000 Rechner, die von Hackern übernommen werden.
Zum Zombie-PC wird ein Rechner, indem auf ihm ein Programm - zumeist unbewusst vom Benutzer - installiert wird, das selbständig tätig wird. Verbreitet werden diese durch Trojanische Pferde, Viren- und Wurmattacken, so Ciphertrust. Die Herkunft der Spammer und weitere Daten erfasst der Security-Experte mit dem Onlinedienst Zombiemeter. Dort werden die Informationen auch graphisch dargestellt http://www.trustedsource.org. Diese Woche stammten die befallenen Rechner zu 23 Prozent aus China, zwölf Prozent aus den USA und sieben Prozent aus Deutschland.
"Spam ist ein großes, vor allem aber auch globales Problem, das nur global gelöst werden kann", meinte Thomas Lutz von Microsoft Österreich gegenüber der Quelle, pressetext. Das Unternehmen versucht dem neben rechtlichen Schritten mit eigener Software, beispielsweise mit dem kürzlich vorgestelltem Programm Client Protection, beizukommen. Problematisch sei die weltweite Verfolgung der Spammer. Landestypische Gesetze greifen natürlich nur im eigenen Staat, so Lutz.
Quelle: http://www.pressetext.de