HDTV - AACS - HDCP - HDMI - DVI
Diese Abkürzungen begleiten uns tagtäglich. Nein, es sind weder neue Parteien noch Vereine, die den FCB besiegt haben, schade eigentlich...
Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen ein paar Erläuterungen.
HDTV
HDTV steht für High Definition Television. Nach den Vorstellungen der Hersteller von Unterhaltungselektronik soll es die alten TV-Standards wie PAL (576 sichtbare Zeilen) und NTSC (USA, 480 Zeilen) ablösen und mit höherer Auflösung und stabilerem Bild das Heimkino schöner machen. HDTV-Inhalte können mit 720 Zeilen im Progressive-Scan-Verfahren dargestellt werden (720p), das heißt, jedes Bild wird bei jedem Durchgang komplett neu aufgebaut. Die Alternative heißt 1080i, hat zwar mehr Bildzeilen zu bieten (nämlich 1080), von denen aber pro Durchgang abwechselnd nur jede zweite neu gezeichnet wird (interlaced-Verfahren, daher das 'i').
DIE STANDARDS
Vergleich PAL - HDTV
AACS
Das Advanced Access Content System ist ein Kopierschutzsystem, das vor allem auf Wunsch der Filmstudios in Hollywood in alle Laufwerke eingebaut werden soll, die HD-Inhalte abspielen können. Ohne AACS soll man keine hochaufgelösten Filme abspielen können. Kopien sollen nur mit expliziter Erlaubnis des Urhebers gemacht werden können, die man sich zum Beispiel online abholen könnte. Nur so könnte man einen Film dann auch über ein Media Center oder an mobile Geräte streamen. Der Urheber kann aber Kopien auch verbieten oder eine Gebühr verlangen. Um AACS gab es langes Gerangel - denn es gibt noch nicht viele Geräte, die das System überhaupt unterstützen. Eine Interims-Lösung wird den Kopierschutz deshalb nun zunächst zahnlos machen - auch über analoge Ausgänge wird man dann noch HD-Filme ansehen können, obwohl die Studios die Ausgabe lieber gleich auf digitale Ausgänge beschränkt hätten, die mit einem weiteren Schutz namens HDCP versehen sind. Die Filmindustrie will die analogen Videoausgänge bei Blu-ray-, HD-DVD- und Netzwerk-Video-Playern loswerden - nach dem 31. Dezember 2013 sollen nur noch Geräte mit geschützten Digitalschnittstellen verkauft werden dürfen. Das zumindest steht in den Vorabspezifikationen des bei beiden konkurrierenden DVD-Nachfolge-Anwärtern zum Einsatz kommenden Kopierschutz- und Rechteverwaltungssystems AACS.
HDCP
High Bandwidth Digital Content Protection ist eine Art Hardware-Kopierschutz. Auch er soll verhindern, dass hochaufgelöstes Material einfach mitgeschnitten werden kann. HDCP muss im sendenden Gerät, also dem Player oder der Grafikkarte, ebenso eingebaut sein wie im Empfänger, also dem Monitor oder TV-Gerät. Während Fernseher, die das "HD Ready"-Logo tragen HDCP-fähig sein müssen, sind es viele Monitore und Grafikkarten aber noch nicht. Eine HDMI-Schnittstelle kann immer auch HDCP, eine DVI-Schnittstelle nicht notwendigerweise. HDCP wurde aus der Taufe gehoben, weil die Filmindustrie Angst vor perfekten Kopien eines digital zuspielenden Gerätes hat. Zum Beispiel ist ein DVD-Player über eine DVI oder HDMI Verbindung mit einem digitalen Aufnahmegeräte (z.B. DVD-Rekorder) verbunden. In diesem Fall wird das Kopieren durch HDCP verhindert. Also einen Film über Geräte anschauen die den HDCP-Kopierschutz implementiert haben geht, aber das Kopieren funktioniert nicht.
Beim Kauf eines TFT-TVs mit DVI oder HDMI Anschluss, sollte man also darauf achten, dass der TFT-TV für die digitalen Videoanschlüsse den HDCP-Kopierschutz unterstützt
HDMI
Das High Definition Multimedia Interface soll nach dem Wunsch der Hersteller die generelle Schnittstelle der Zukunft sein, für Musik, Filme und auch die Verbindung zwischen Computer und Monitor. Sie ist standardmäßig mit HDCP ausgestattet - ein Ausgabegerät mit HDMI-Schnittstelle und ein Fernseher mit dem "HD Ready"-Logo sollten gemeinsam also in jedem Fall hochauflösende Filme darstellen können.
HDMI ist zu DVI-D abwärtskompatibel, so lassen sich z.B. ein DVD-Player mit DVI-D Anschluss und ein TFT-TV ohne DVI-D aber mit HDMI Anschluss, über ein DVI-HDMI Adapter + Kabel oder DVI-HDMI Kabel miteinander verbinden.
WICHTIG: Wird so eine Verbindung gesteckt, so müssen beide Geräte mit oder beide ohne HDCP arbeiten, sonst ist ein Konflikt unausweichlich!!! Es wird KEIN Bild ausgegeben!
- DVI-D-Stecker und HDMI-(klein)Stecker sowie ein Adapterstecker
DVI
Digital Video Interface - die erste digitale Schnittstelle für Video-Inhalte, die aber bereits dabei ist, von HDMI abgelöst zu werden. Manche DVI-Ausgänge sind auch mit HDCP ausgestattet, andere nicht. Besonders bei vielen Grafikkarten fehlt der Hardware-Kopierschutz noch, was zu Problemen bei der Wiedergabe von kopiergeschützten hochauflösenden Filmen führen könnte. DVI gibt es in drei Varianten: DVI-I überträgt analoge und digitale Videodaten über einen Bus. Via Adapter lässt sich das DVI-I an den Dsub-15pin-Port jeder Standard-Grafikkarte anschließen. DVI-D überträgt nur digitale Daten, DVI-A nur analoge Daten.
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DVI-I (oben) DVI-D(unten) und DVI-Stecker
DVI-D und HDMI sind zueinander kompatibel!
Die erste Grafikkarte mit HDMI-Ausgang bietet Sapphire Technologies mit der Sapphire X1600 Pro HDMI
Quellen: SPIEGEL ONLINE - Nachrichten HIFI-REGLER - Spezial-Versand für HiFi und Heimkino PRAD | Index Startseite