[Blockierte Grafik: http://www.xp-tipps-tricks.de/images/topics/news.gif] Kriegsähnliche Szenen im Nachbarland Frankreich
Die Bilder erinnern an einen Bürgerkrieg in den ärmsten der armen Länder, aber der Nachbar ist es, unser Nachbar!
In Frankreich hat die Gewalt der randalierenden Jugendlichen in der Nacht zum Sonntag einen neuen und traurigen Höhepunkt erreicht: In der zehnten Krawallnacht in Folge wurden landesweit rund 1.300 Autos in Brand gesetzt, wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte.
Auch im Zentrum der Hauptstadt flogen Molotow-Cocktails und wurden Autos angezündet. Mehr als 300 Personen wurden festgenommen.
In einem Pariser Vorort brannten zwei Schulen. In anderen Städten brannten Geschäfte und öffentliche Gebäude aus. In Evreux, Normandie, wurden ein Einkaufszentrum, zwei Schulen, ein Postgebäude und rund 50 Autos in Brand gesteckt.
Dominique de Villepin, Ministerpräsident, hatte zuvor mit anderen Ministern des Landes und einem ranghohen Moslem-Vertreter über die Lage beraten, während die Anwohner zu Recht protestierten.
Überall in Frankreich warfen Jugendliche mit Steinen und Brandsätzen. Allein im Großraum Paris waren 2.300 zusätzliche Polizisten im Einsatz. Hubschrauber kreisten über der Stadt, um die Lage von oben zu beobachten und den Einsatz zu koordinieren.
In Toulouse seien Brandanschläge auf die Stadtbibliothek und ein Einkaufszentrum verübt worden. Diese kriegsähnlichen Szenen spielen sich nun hauptsächlich im Großraum Paris ab.
Experten sehen in dem Ausbruch der Gewalt einen Ausdruck für die lang aufgestaute Wut vieler Jugendlicher nordafrikanischer oder schwarzafrikanischer Herkunft.
Die Aggression richte sich gegen ihre Behandlung durch die Polizei sowie gegen Rassismus, Arbeitslosigkeit und ihre Marginalisierung in der französischen Gesellschaft.
Begonnen hatten diese Unruhen, nachdem sich zwei Jugendliche am 27. Oktober offenbar auf der Flucht vor der Polizei tödlich verletzt hatten. Noch bevor dieser Sachverhalt geklärt wurde hatten sich die Krawalle von Nacht zu Nacht über das Land ausgeweitet.
"Gewalt ist keine Lösung", sagte Innenminister Nicolas Sarkozy nach dem Treffen mit Villepin: "Wenn die Krise vorbei ist, müssen wir die Ungerechtigkeiten, die es in einigen Bezirken gibt, angehen." Zunächst müsse jedoch jede Provokation vermieden werden, damit die Lage nicht vollkommen außer Kontrolle gerate.
Sarkozy selbst war ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, nachdem er die Jugendlichen als Abschaum bezeichnet hatte. Kommunisten und Grüne forderten ihn daraufhin zum Rücktritt auf. Ein unheimlich gutes Gespür dieser Herr, er sprach von Deeskalation und ist nun offensichtlich derjenige, der die Stimmung zusätzlich und unnötigerweise extrem anheizte.
Bewohner der Problem-Städte verlangten eine Entschuldigung. "Wir sind alle gegen das, was hier passiert", sagte ein aus Nordafrika stammender Bewohner von Aulnay-sous-Bois. "Hier gibt es nichts für die Jugendlichen zu tun. Sarkozy habe bisher nicht gesagt, dass es ihm leid tut."
In der Bevölkerung regte sich Protest gegen die Gewalt: Die Bewohner eines Vorortes demonstrierten am Samstag für ein Ende der Ausschreitungen. Durch das rund 80.000 Einwohner zählende Aulnay im Nordosten von Paris zogen tausende Menschen, die ein Banner mit der Aufschrift "Nein zur Gewalt, ja zum Dialog" an ausgebrannten Autos vorbei durch die verwüsteten Straßen trugen. "Es ist ein Zeichen, dass die Gesetze der Republik für alle gelten und dass wir uns der Gewalt nicht einfach ergeben werden", sagte Bürgermeister Gerard Gaudron.
Aber was folgt nun? Wie möchte man nun dieser Eskalation Herr werden? Die Ausgangssituation ist nach wie vor unklar. Die Randalierer interessieren sich offenbar nicht dafür, warum die beiden getöteten Jugendlichen vor der Polizei flüchteten.
Die Regierung interessiert es scheinbar nicht wirklich, die Problematik anzupacken und einen Ministerpräsidenten schnellstmöglich zu "feuern". Das Zeichen, auf das die Nation Frankreich wartet.
Hoffen wir, dass so eine Gewaltwelle nie zu uns schwappt.
Quelle: http://de.today.reuters.com/
PS: Das hat nichts mit PCs und XP zu Tun, dies ist mir bewusst. Wer jedoch die Medien nicht verfolgt oder den Grund für diese Gewalt nicht kannte, der möge ihn bei uns "erlesen".