Neues Outlook vs. Classic: Alle Unterschiede & Entscheidungshilfe

Architektonische Grundlage und Design

Der fundamentalste Unterschied zwischen der klassischen und der neuen Outlook-Anwendung liegt in ihrer technischen Basis. Das klassische Outlook ist ein traditioneller Win32-Client, der tief im Windows-Betriebssystem verwurzelt ist. Diese Architektur unterstützt lokale Datendateien (PST-Dateien), die vollständige Offline-Fähigkeit und historische Erweiterungsformate wie COM-Add-Ins und VBA-Makros.

Das neue Outlook hingegen ist als moderne Anwendung konzipiert, die die Optik und die Funktionslogik der Outlook Web-App übernimmt. Es nutzt eine Web-Technologie (WebView2), um eine konsistente Benutzeroberfläche auf verschiedenen Geräten und Betriebssystemen zu gewährleisten. Diese Bauweise ermöglicht schnellere Feature-Updates und eine schlankere Performance, verlagert jedoch die Datensynchronisation stärker in die Microsoft 365 Cloud. Diese Cloud-zentrierte Ausrichtung ist entscheidend, da sie Auswirkungen auf die Offline-Nutzung und die Unterstützung von Fremdkonten hat.

Funktionsumfang und Kompatibilität

Der Funktionsumfang des neuen Outlook ist in ständiger Entwicklung, weist aber aktuell deutliche Abweichungen zum klassischen Outlook auf, insbesondere in Bezug auf spezielle Anpassungen und ältere Protokolle.

Fehlende Funktionen und Kompatibilitätsfragen

Im neuen Outlook fehlen derzeit Funktionen oder die Unterstützung ist eingeschränkt, die im klassischen Outlook lange etabliert waren. Dazu gehört die Unterstützung für POP3-Konten, die Speicherung in lokalen PST-Dateien oder die vollständige Kontrolle über den Offline-Modus. Für Geschäftsanwender ist der Wegfall der COM-Add-Ins und VBA-Unterstützung ein wichtiger Punkt, da viele unternehmensspezifische Lösungen und Archivierungssysteme auf diesen älteren Erweiterungen basieren. Das neue Outlook unterstützt ausschließlich Web-Add-Ins, was eine Umstellung für Drittanbieter erfordert.

Neue und verbesserte Features

Als moderne Anwendung bringt das neue Outlook jedoch auch Vorteile und Innovationen mit sich, die im klassischen Outlook nicht verfügbar sind. Dazu zählen effizienzsteigernde Werkzeuge wie die E-Mail anpinnen-Funktion, um wichtige Nachrichten ganz oben im Posteingang zu fixieren, oder die Snooze-Funktion zur Wiedervorlage. Die Suchfunktion wurde optimiert und liefert schnellere, präzisere Ergebnisse über alle integrierten Konten hinweg. Die tiefere Integration des Microsoft 365 Ökosystems ist ebenfalls ein zentraler Vorteil.

Integration und das Geschäftsmodell

Die Integration mit anderen Microsoft-Diensten stellt einen Kernvorteil des neuen Outlook dar. Die Verknüpfung mit Microsoft Teams, OneDrive und den auf Copilot basierenden KI-Funktionen ist nahtlos und übertrifft die Möglichkeiten des klassischen Clients. Aufgaben können direkt aus E-Mails erstellt und mit Microsoft To Do synchronisiert werden.

Das Geschäftsmodell ist ebenfalls ein wichtiger Unterschied.
Das neue Outlook wird als Nachfolger der kostenlosen Windows-Apps Mail und Kalender beworben und kann grundsätzlich kostenlos genutzt werden. Dies führt jedoch zu einem Nachteil für private Anwender: Im kostenlosen Modus kann die Anwendung Werbung im Posteingang anzeigen.
Nutzer mit einem aktiven Microsoft 365 Abonnement profitieren hingegen von einer werbefreien Nutzung und erweiterten Funktionen, was das neue Outlook primär als Frontend für das Cloud-Abonnement positioniert.

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Vergleich: Neues Outlook vs. Klassisches Outlook

MerkmalKlassisches OutlookNeues Outlook
Architektur Lokaler Win32-Client Web-basierte Architektur (WebView2)
PST-Dateien Volle Unterstützung (Lokale Speicherung) Nicht unterstützt (Cloud-Speicherung)
Offline-Modus Vollständig und robust Teilweise/Eingeschränkt (Starke Cloud-Abhängigkeit)
Add-Ins COM-Add-Ins, VBA-Makros Nur Web-Add-Ins
Integration Standard-Integration Tiefe Microsoft 365-Integration (Teams, Copilot)
Design Traditionell, anpassbares Menüband Modern, minimalistisch, vereinfachtes Menüband
Neue Features Stabil, keine Funktions-Innovationen mehr E-Mail anpinnen, Snooze, geplantes Senden
Werbung Keine (mit Office-Lizenz) Kann Werbung im Posteingang anzeigen (ohne M365-Abo)

Wie lange wird es die Outlook Classic Version noch geben?

Die klassische Outlook-Version wird voraussichtlich bis mindestens 2029 von Microsoft unterstützt werden. Es ist also möglich, in Ruhe beide Varianten zunächst nebeneinander zu nutzen um einen entspannten Umstieg zu gewährleisten. Das offizielle Support-Ende, bei dem Microsoft keine Sicherheits-Updates, Bugfixes oder technischen Support mehr liefert, wird derzeit für das zweite Quartal 2029 (etwa April 2029) erwartet.

FAQ

Was ist der Hauptunterschied zwischen dem neuen und dem klassischen Outlook?

Der Hauptunterschied liegt in der Architektur. Das neue Outlook basiert auf der Web-Version und ist für die Cloud-Nutzung und Microsoft 365 optimiert. Das klassische Outlook ist ein lokal installierter Win32-Client, der traditionelle Funktionen wie PST-Dateien und COM-Add-Ins unterstützt.

Kann das neue Outlook ohne Internetverbindung genutzt werden?

Die Nutzung des neuen Outlook ist stark auf eine aktive Internetverbindung ausgelegt. Während Microsoft die Offline-Fähigkeit kontinuierlich erweitert, bietet das klassische Outlook derzeit noch einen wesentlich robusteren und umfassenderen Offline-Modus für den Zugriff auf archivierte Daten und Konten.

Werden meine alten Add-Ins im neuen Outlook funktionieren?

Nein, ältere COM-Add-Ins und VBA-Makros des klassischen Outlook funktionieren im neuen Client nicht mehr. Die neue Anwendung unterstützt nur das moderne Format der Web-Add-Ins. Unternehmen, die auf spezifische Drittanbieter-Lösungen angewiesen sind, müssen prüfen, ob eine entsprechende Web-Add-In-Version des Tools verfügbar ist.

  

Fazit: Lohnt sich der Wechsel zum neuen Outlook?

Für Anwender, die an das klassische Outlook gewöhnt sind, bedeutet der Wechsel eine spürbare Umstellung. Sie müssen sich von der vertrauten Benutzeroberfläche, der umfangreichen Anpassbarkeit und einigen langjährigen Kernfunktionen verabschieden. Der größte Einschnitt betrifft die Add-Ins und Makros: Wer für seine täglichen Abläufe auf COM-Add-Ins oder VBA angewiesen ist, kann diese im neuen Client nicht mehr nutzen, was eine Umstellung oder den Verbleib beim klassischen Outlook erfordert. Auch die Offline-Fähigkeit ist im klassischen Outlook derzeit noch robuster.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Werbung. Während Nutzer des klassischen Outlook (im Rahmen eines Office-Pakets oder M365-Abonnements) werbefrei arbeiten, kann das neue Outlook im kostenlosen Modus Werbeanzeigen im Posteingang anzeigen. Dies kann für private Anwender, die eine werbefreie Erfahrung suchen, ein deutlicher Nachteil sein.

Der Wechsel zum neuen Outlook ist damit keine reine Funktionserweiterung, sondern ein architektonischer Wandel. Anwender des klassischen Clients sollten den Wechsel nur dann vollziehen, wenn sie die tiefere M365-Integration benötigen und bereit sind, auf historische Funktionen und Add-Ins zu verzichten. Da beide Versionen parallel genutzt werden können, empfiehlt sich eine Testphase, um festzustellen, ob die modernen Vorteile die fehlenden klassischen Funktionen aufwiegen.

(mh - 04.10.2025)


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