Das UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) ist die moderne Firmware-Schnittstelle eines Computers und ersetzt das ältere BIOS (Basic Input/Output System). Der Zugriff auf das UEFI kann erforderlich sein, um etwa die Boot-Reihenfolge zu ändern, Secure Boot zu konfigurieren oder Virtualisierungsfunktionen zu aktivieren. In diesem Beitrag wird gezeigt, wie unter Windows 11 direkt in das UEFI gebootet werden kann – sowohl über die grafische Benutzeroberfläche als auch über die Kommandozeile.
Was sind UEFI, BIOS und Legacy-Modus?
UEFI (Unified Extensible Firmware Interface)
UEFI ist der moderne Standard für Firmware-Schnittstellen. Es bietet eine grafische Benutzeroberfläche, unterstützt größere Festplatten und ermöglicht schnellere Bootzeiten. Zudem stehen erweiterte Sicherheitsfunktionen wie Secure Boot zur Verfügung.
BIOS (Basic Input/Output System)
Das BIOS ist der Vorgänger von UEFI. Es ist rein textbasiert, bietet eingeschränkte Funktionen und unterstützt nur Festplatten bis zu 2 TB.
Legacy-Modus
Im Legacy-Modus wird BIOS-Funktionalität auf einem UEFI-System emuliert, um ältere Hardware oder Betriebssysteme kompatibel zu halten.
Wann ist der Zugriff auf das UEFI notwendig?
- Boot-Reihenfolge ändern: Um z. B. von einem USB-Stick oder einer externen Festplatte zu starten.
- Secure Boot aktivieren/deaktivieren: Notwendig für bestimmte Betriebssysteminstallationen oder Software.
- Virtualisierungsfunktionen aktivieren (VT-x/AMD-V): Erforderlich für Virtualisierungssoftware wie Hyper-V oder VirtualBox.
- TPM (Trusted Platform Module) konfigurieren: Wichtig für Sicherheitsfunktionen und Windows 11-Anforderungen.
- Systemdiagnose oder Fehlerbehebung bei Startproblemen.
Methode 1: Über die Windows-Einstellungen
1. Einstellungen öffnen:
Über das Startmenü „Einstellungen“ auswählen oder Windows + I
drücken.
2. Zu „System“ > „Wiederherstellung“ navigieren:
Im linken Menü „System“ auswählen, dann auf „Wiederherstellung“ klicken.
3. Erweiterter Start:
Unter „Erweiterter Start“ die Option „Jetzt neu starten“ wählen.
4. Nach dem Neustart:
„Problembehandlung“ > „Erweiterte Optionen“ > „UEFI-Firmwareeinstellungen“ auswählen. Danach auf „Neu starten“ klicken.
5. UEFI-Menü:
Nach dem Neustart öffnet sich automatisch das UEFI-Menü.
Anzeige
Methode 2: Über die Kommandozeile (PowerShell oder Eingabeaufforderung)
1. PowerShell oder Eingabeaufforderung als Administrator öffnen:
Mit einem Rechtsklick auf das Startmenü „Windows Terminal (Administrator)“ oder „Eingabeaufforderung (Administrator)“ öffnen.
2. Folgenden Befehl eingeben und mit Enter bestätigen:
shutdown /r /fw /t 0
Dieser Befehl führt einen Neustart durch und öffnet direkt das UEFI-Firmware-Menü.
Methode 3: Direktzugriff per Tastenkombination beim Systemstart
Neben den softwarebasierten Wegen kann auch direkt beim Einschalten des Geräts in das UEFI- oder BIOS-Menü gewechselt werden. Dies erfolgt durch das Drücken einer spezifischen Taste unmittelbar nach dem Start des Rechners.
Wichtig:
Es ist häufig eine Herausforderung, den genauen Zeitpunkt zum Drücken der Taste zu erwischen. Die Taste sollte mehrfach unmittelbar nach dem Einschalten des Geräts gedrückt werden – bevor das Betriebssystem zu laden beginnt.
Herstellerübersicht mit typischen Tastenkombinationen:
Hersteller | BIOS/UEFI-Taste | Boot-Menü-Taste | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Acer | F2 | F12 | Bei einigen Modellen muss F12 im BIOS aktiviert sein. |
ASUS | F2 | Esc | Bei älteren Modellen auch Entf-Taste möglich. |
Dell | F2 | F12 | F12 öffnet One-Time-Boot-Menü. |
HP | Esc, dann F10 | Esc, dann F9 | Esc öffnet das Startup-Menü. |
Lenovo | F1 oder F2 | F12 | Bei ThinkPads: Enter, dann F1 oder NOVO-Taste. |
Microsoft Surface | Lauter-Taste halten | – | Beim Einschalten gedrückt halten. |
MSI | Entf | F11 | Entf für BIOS; F11 für Boot-Menü. |
Samsung | F2 | Esc oder F12 | Je nach Modell unterschiedlich. |
Toshiba | F2 oder Esc | F12 | Esc, dann F1 für BIOS. |
Sony (Vaio) | F2 oder Assist | F11 | Assist-Taste bei ausgeschaltetem Gerät drücken. |
Fujitsu | F2 | F12 | – |
Medion | F2 | F10 | – |
Packard Bell | F2 | F8 | – |
ASRock | F2 oder Entf | F11 | – |
Gigabyte | Entf | F12 | – |
Intel NUC | F2 | F10 | – |
Hinweis:
Die genaue Tastenkombination kann je nach Modell und BIOS-Version abweichen. Es empfiehlt sich, beim Systemstart auf Hinweise wie „Press [Taste] to enter Setup“ zu achten oder im Handbuch des Herstellers nachzusehen.
Mögliche Risiken beim Zugriff auf das UEFI
- Falsche Einstellungen: Änderungen an kritischen Parametern können dazu führen, dass das System nicht mehr startet.
- Deaktivieren von Sicherheitsfunktionen: Das Ausschalten von Secure Boot oder TPM kann die Sicherheit des Systems beeinträchtigen.
- Datenverlust: Unsachgemäße Änderungen können Datenverlust oder Instabilitäten verursachen.
Tipp: Änderungen im UEFI sollten nur durchgeführt werden, wenn deren Auswirkungen bekannt sind. Gegebenenfalls empfiehlt sich ein Blick in die Dokumentation des Mainboards oder eine Rücksprache mit dem IT-Support.
Fazit
Der Zugriff auf das UEFI unter Windows 11 ist sowohl über die grafische Oberfläche als auch über die Kommandozeile möglich. Beide Methoden ermöglichen eine gezielte Anpassung von Start- und Sicherheitseinstellungen. Es empfiehlt sich jedoch, Änderungen mit Bedacht vorzunehmen, um Systemprobleme zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Wie lässt sich feststellen, ob ein System im UEFI- oder Legacy-Modus läuft?
Durch Drücken von Windows + R, Eingabe von msinfo32 und Enter. Unter „BIOS-Modus“ wird „UEFI“ oder „Legacy“ angezeigt.
Kann Secure Boot per Kommandozeile aktiviert werden?
Nein, dies ist ausschließlich über das UEFI-Menü möglich.
Was tun bei Fehlkonfiguration im UEFI?
Im UEFI-Menü besteht meist die Möglichkeit, auf Werkseinstellungen zurückzusetzen oder Änderungen zu verwerfen.
mh (27.05.2025)
Titelbild KI generiert
Transparenz: | In diesem Artikel sind moeglicherweise Partnerlinks enthalten. Diese fuehren direkt zum Anbieter. Kommt darueber ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision. Mehrkosten entstehen dadurch fuer euch nicht! Diese Links helfen uns den Betrieb von win-tipps-tweaks.de zu refinanzieren. |
Dieser Tipp stammt von www.win-tipps-tweaks.de
© Copyright Michael Hille
Warnung:
Die unkorrekte Verwendung des Registrierungseditors oder der Tipps kann schwerwiegende Probleme verursachen, die das gesamte System betreffen und eine Neuinstallierung des Betriebssystems erforderlich machen. Eingriffe in die Registrierungsdateien und die Anwendung der Tipps erfolgen auf eigenes Risiko.