Facebook erneut in der Kritik von Jugendschützern

Organisation Ceop: Netzwerk gebe ernsthaft Anlass zu Sorge

Facebook wird neuerlich von Jugendschützern kritisiert. Das Netzwerk gebe ernsthaft Anlass zur Sorge, sagt der Chef der britischen Organisation Child Exploitation and Online Protection Center (Ceop) http://www.ceop.gov.uk Jim Gamble. Laut dem Jugendschützer hat Facebook bisher keine einzige Beschwerde über verdächtigte Pädophile an die Polizei weitergeleitet, berichtet der Independent. Der Schutz von Minderjährigen lasse in dem Social Network sehr zu wünschen übrig.

altFacebook und der Jugendschutz

Facebook beim Jugendschutz zu nachlässig? (Foto: pixelio.de/S. Hofschlaeger)

Gamble fordert von Facebook Beweise darüber vorzulegen, dass die Mitarbeiter tatsächlich gegen Kriminelle sowie Mobbing auf der Seite vorgehen. Im ersten Quartal hätten die Behörden 252 Beschwerden über sexuelle Übergriffe, Mobbing und Hacking von Facebookusern erhalten. Allerdings sei keine einzige davon direkt von Facebook selbst weitergegeben worden.

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Streit über Meldeknopf
Die Kritik an Facebook folgt auf vorangegangene Beschwerden seitens der Jugendschützer, weil Facebook sich weigerte einen so genannten Meldeknopf für vermeintliche Verstöße auf all seinen Seiten einzurichten. Die Plattform beteuere stets, wie gut ihr Sicherheitssystem sei und dass viele Beschwerden und Meldungen seitens der Jugendlichen eingehen würden, so Gamble. "Aber dann fragen wir uns, wo sind diese?"
Die Zahl der Beschwerden steige ständig an, so Gamble weiter. Das Unternehmen sei nur gut darin, pornografische oder obszöne Inhalte zu entfernen, wie dies im US-Gesetz verlangt wird. "Ich glaube, Facebook verwechselt seinen Zugang zu Content mit jenem zu Verhalten und das ist das Kernproblem." Kriminelle würden online gehen, junge verletzliche User zu Offline-Treffen locken und sie dort missbrauchen. In vielen Fällen würden Jugendliche außerdem online derart gemobbt, dass sie regelrecht in den Suizid getrieben würden, kritisiert Gamble.
Ceop erhält nach eigenen Angaben monatlich bis zu 800 Berichte von Internetnutzern, die Verdächtige melden. Bei den 252 Beschwerden im ersten Quartal 2010 hatten zwei von fünf mit sexuellen Übergriffen zu tun.

(ck)

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pte